Zwei Tage nach dem Meisterschaftsstart stehen der EVZ und das Farmteam EVZ Academy am Sonntag im 1/16-Final des Swiss Ice Hockey Cups im Einsatz.
Rund 20 Monate nach dem Cup-Triumph im Februar 2019 will der EVZ in der letzten Austragung dieses Wettbewerbs noch einmal für Furore sorgen. Dazu braucht es am Sonntag in Visp (Lonza Arena, 16.00 Uhr) einen Sieg gegen den Walliser Zweitligisten EHC Raron, an dem eigentlich niemand zweifelt: «Wir nehmen die Partie ernst und werden komplett antreten. Aber natürlich sind wir klarer Favorit und müssen dieses Spiel gewinnen», sieht das auch Dan Tangnes so. Gut möglich, dass der Zuger Head Coach im Lineup kleine Änderungen vornehmen wird und Lino Martschini nach langer Verletzungspause zu seinen ersten Einsatzminuten kommt. «Wir hatten nur fünf Vorbereitungsspiele, deshalb bin ich froh über diese zusätzliche Wettkampfmöglichkeit», betont Dan Tangnes, der die Streichung des Cup-Wettbewerbs mit den NL- und SL-Klubs nach dieser Saison bedauert. Im letzten Jahr scheiterten die Zuger nach Auswärtssiegen gegen Thurgau (6:0) und Kloten (4:3) im Viertelfinal mit einer 0:4-Niederlage in Rapperswil.
Dank Losglück zum Saisonhöhepunkt
Der EHC Raron verlor in der regionalen Cup-Ausscheidung nach drei Siegen das letzte Spiel gegen Martigny, erhielt aber dank Losglück doch noch einen Platz im 1/16-Final. Unter den neun Verlierern der vierten «Vorrunde» wird jeweils der zehnte und letzte Startplatz für die Regio League ausgelost. Silvano Dubach (35), Stürmer, Sportchef und Vorstandsmitglied beim aufstrebenden Walliser Verein, bezeichnet den ersten Auftritt im 1/16-Final als Höhepunkt der 70-jährigen Klubgeschichte: «Wir freuen uns alle auf ein Sportfest, auch wenn das Resultat für einmal nur zweitrangig ist.» Ein Wunsch ist leider nicht in Erfüllung gegangen, wie Dubach erzählt: «Wir hätten gerne vor 800 Fans in unserem proppenvollen Kleinstadion in Raron gespielt. Da wir nur Stehplätze haben und wegen der Corona-Pandemie nur Sitzplätze erlaubt sind, müssen wir nun in der viel grösseren Lonza Arena in Visp spielen. Ich hoffe trotzdem auf eine grossartige Stimmung und die Unterstützung von 1000 Fans!»
Silvano Dubach verfügt übrigens als einziger Spieler seiner Mannschaft über mehrjährige Erfahrung in der zweithöchsten Liga (Visp, Ajoie, Martigny). Die sportlichen Lehrjahre absolvierte der Berner einst zusammen mit EVZ Sportchef Reto Kläy in Langnau. Trainer des EHC Raron ist Jan Zenhäusern (40), Sohn des langjährigen Nationalspielers Aldo Zenhäusern (Meister mit Biel 1978) und Bruder von Gerd Zenhäusern, früher Head Coach und heute Ausbildungschef bei Fribourg-Gottéron.
EVZ Academy fordert die Lakers
Ein erster Saisonhöhepunkt steht am Sonntag auch für das Farmteam EVZ Academy auf dem Programm. Die Mannschaft von Roger Hansson und Corsin Camichel empfängt in der BOSSARD Arena (16.00 Uhr) die Rapperswil-Jona Lakers. Das National League-Team kommt als klarer Favorit nach Zug, doch der Zuger Head Coach glaubt dennoch an die Möglichkeit einer Überraschung: «Wir haben im letzten Jahr im 1/16-Final gegen den SC Bern eine Superleistung gezeigt und den übermächtigen Gegner an den Rand einer Niederlage gebracht. Wenn jeder 110 Prozent seines Potenzials abruft, haben wir auch gegen die Lakers eine Chance!» Das EVZ Farmteam ist in der ersten Cup-Hauptrunde schon mehrmals über sich hinausgewachsen: 2016 musste es sich gegen Ambri erst in der Verlängerung geschlagen geben (2:3), 2018 warf es den SL-Spitzenklub Langenthal aus dem Wettbewerb (2:1 n.V.), 2019 schrammte es gegen den SC Bern nur knapp an einer Sensation vorbei (1:2). «Wir werden auch dieses Jahr dafür kämpfen», verspricht Roger Hansson.
Wichtige Ticketinfos: EVZ Academy vs SCRJ Lakers
Die Cup-1/16-Final-Partien:
Sonntag 4. Oktober: Raron-EVZ, EVZ Academy-Rapperswil-Jona Lakers, EHC Oberthurgau-Lugano, GCK Lions-Ambri, Université Neuchâtel-Lausanne, Sion-Biel, Huttwil-SCL Tigers, Langenthal-Olten, Thurgau-Kloten, Sierre-Fribourg, Thun-Visp, Martigny-Ajoie.
Verschoben: Seewen-Davos (Seewen nach positivem Corona-Test in Quarantäne).
Montag, 5. Oktober: Basel-SC Bern, La Chaux-de-Fonds-Genf.
Dienstag, 6. Oktober: Dübendorf-ZSC Lions.