Im ersten Auswärtsspiel der neuen Saison gastiert der EVZ am Samstagabend bei Vizemeister Biel.
Statt mit einem Erfolgserlebnis die erste Auswärtsreise anzutreten, müssen die Zuger eine Ernüchterung verkraften: Mit der 3:6-Heimniederlage zum Saisonauftakt gegen Kloten hatten sie nicht gerechnet – vor allem nicht mit der Art und Weise, wie sie zustande gekommen ist. „Wir sind nicht als Team aufgetreten und haben 60 Minuten lang schlecht gespielt. Das war weit weg von dem, was wir können und was wir uns vorgenommen haben - ein Schlag ins Gesicht, aber hoffentlich auch ein Weckruf für das Spiel in Biel“, nahm ein sichtlich enttäuschter Dan Tangnes kein Blatt vor den Mund. Einer der wenigen Lichtblicke war Captain Jan Kovar, der an allen drei Toren beteiligt war (2 Tore/1 Assist).
Tobias Geisser sprach von einem chaotischen Auftritt: „Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren und haben uns das Leben mit unnötigen Scheibenverlusten selber schwer gemacht. Zudem standen wir nicht kompakt genug, deshalb fehlte auch die gegenseitige Unterstützung.“ Die Folge davon: Nur ein Tor aus vier Powerplaymöglichkeiten, dafür drei Gegentore in drei Unterzahlsituationen, dazu noch ein Gegentor in Überzahl. Immerhin macht der Nationalverteidiger seiner Mannschaft Mut: „Biel hat eine Supermannschaft – wir wissen, dass wir zwei bis drei Schippen drauflegen müssen und werden das auch tun!“
Im Gegensatz zu den Zugern sind die Bieler erfolgreich in die Saison gestartet. Der Vizemeister siegte am Freitag in Lugano standesgemäss mit 3:0. In einem Offensivspektakel mit unzähligen Torchancen auf beiden Seiten fiel das erste Tor durch Verteidiger Alexander Yakovenko allerdings erst in der 53. Minute. Danach machten Damien Brunner mit einem Ablenker (57.) und Jesper Olofsson mit einem Emptynetter (59.) alles klar.
Auch ohne die verletzten Leistungsträger Mike Künzle, Viktor Lööv und Aleksi Heponiemi zeigten die Seeländer im ersten Meisterschaftsspiel unter dem neuen Trainer Petri Martikainen (56) eine starke Leistung. Martikainen stand in den letzten fünf Jahren beim österreichischen Team Klagenfurt an der Bande und hat in Biel mit einem Zweijahresvertrag die Nachfolge seines erneut an Krebs erkrankten Landsmanns Antti Törmänen angetreten.
Dank der Teilnahme an der Champions Hockey League (4 Spiele/6 Punkte) befindet sich der EHC Biel schon länger im Wettkampfrhythmus. EVZ Head Coach Dan Tangnes hat das Gastspiel des Schweizer Vizemeisters beim schwedischen Meister Växjö Lakers (4:0) am letzten Sonntag vor dem Bildschirm mitverfolgt und ruft seinem Team vor allem die offensiven Qualitäten des heutigen Gegners in Erinnerung: „In dieser Hinsicht haben die Bieler in den letzten Jahren den Massstab in unserer Liga gesetzt!“ Nicht zu verachten ist aber auch das defensive Bollwerk des heutigen Gegners, angeführt von Harri Säteri. Der finnische Weltklassetorhüter brillierte in der letzten Saison mit den meisten Shutouts in der Liga (9) und hielt auch gestern Abend in Lugano seinen Kasten rein.