Der EVZ gastiert am Freitagabend beim HC Ambrì-Piotta in der Gottardo Arena.
Die Spieler, die letzte Saison schon dabei waren, reisen vermutlich mit gemischten Gefühlen in die Leventina. Gegen die am Ende der Qualifikation stets hinter ihnen klassierten, aber auch stets leidenschaftlich kämpfenden Tessiner verloren die Zuger drei von vier Begegnungen. Das Team von Luca Cereda gewann nicht nur die beiden letzten Spiele in der Zentralschweiz (5:4 und 3:2 n.V.), sondern auch das letzte Duell in der Gottardo Arena am 20. Dezember 2022. Damals führte der EVZ nach 45 Minuten 4:2, doch Ambrì vermochte in der 55. Minute auszugleichen und erzielte durch Topscorer Michael Spacek nach 81 Sekunden in der Verlängerung das 5:4-Siegestor.
Viel wichtiger aber als diese Erinnerungen sind die positiven Gefühle, die das Team von Dan Tangnes nach dem ersten Saisonsieg gegen die Rapperswil-Jona Lakers (4:1) mitnehmen kann. „Die zwei Niederlagen haben uns schon genervt, schliesslich wollen wir immer das Beste für das Team, für unsere Fans und für die ganze Organisation“, sagt Stürmer Brian O’Neill, der mit einem Tor und zwei Assists am Dienstag zu den Matchwinnern gehörte. Seine persönliche Leistung wollte der US-Amerikaner nicht überwerten: „Das Schönste sind die drei Punkte und das Gefühl, dem Team geholfen zu haben. Das ist mir und unserer Linie im Gegensatz zu den ersten zwei Spielen diesmal gelungen.“
Gegen die Lakers waren die Zuger das spielerisch bessere Team mit mehr Torchancen - wie eigentlich auch schon im unglücklich verlorenen Auswärtsspiel (1:2) am Samstag in Biel. Nach dem bestanden spielerischen Test folgt am Wochenende in Ambrì und am Samstag zu Hause gegen den SC Bern die physische Nagelprobe. „Es gibt keine leichten Spiele in dieser Liga“, ist sich Brian O’Neill bewusst. „Vor allem auswärts in Ambri vor diesem emotionalen Publikum ist es schwierig zu gewinnen. Ich erwarte ein hartes Wochenende, bin aber trotzdem zuversichtlich!“
Ambrì ist wie meistens gut in die Saison gestartet: Nach den zwei Startsiegen gegen die Lakers (5:2) und bei EVZ Bezwinger Kloten (5:1) mussten sich die Biancoblù am Dienstag zuhause gegen Fribourg erstmals geschlagen geben (2:3). Mit sechs Punkten aus drei Spielen liegen sie in der noch wenig aussagekräftigen Rangliste auf Platz 5, drei Punkte und vier Plätze vor dem EVZ. Einen überzeugenden Einstand feierten die beiden neuen Ausländer Laurent Dauphin (letzte Saison 21 Einsätze für die Arizona Coyotes/NHL) und Jakob Lilja (letzte Saison 31 Punkte für Dinamo Moskau/KHL). Der kanadische Center und der schwedische Flügelstürmer sind nach drei Einsätzen mit je zwei Toren und zwei Assists punktgleich mit EVZ Topscorer Jan Kovar (4 Scorerpunkte). Der letztjährige Ambrì-Topscorer, Michael Spacek, liegt nach drei Runden mit 6 Punkten an der Spitze der NL-Scorerliste.
Beim EVZ ist der aus dem NHL-Prospect-Camp von St. Louis zurückgekehrte Attilio Biasca wieder einsatzbereit, auch Nico Gross steht vor seinem Comeback.