Der EVZ empfängt heute Samstagabend den wiedererstarkten SC Bern in der BOSSARD Arena.
Der Fehlstart mit den Niederlagen zu Hause gegen Kloten (3:6) und in Biel (1:2) ist korrigiert: Nach den Siegen am Dienstag in der BOSSARD Arena gegen die Lakers (4:1) und gestern Freitagabend in Ambrì (3:1) sind die Zuger in ruhigere Gewässer vorgerückt und liegen mit 6 Punkten aus 4 Spielen im breiten Mittelfeld auf Platz 7. Mit einem Sieg im heutigen Heimspiel gegen den SC Bern können sie punktemässig sogar zum Gegner aufschliessen, der auf Platz 3 und nach Verlustpunkten sogar in Führung liegt.
Die Geschichte des EVZ Spiels in Ambrì schrieben die Schweizer: Lino Martschini, Attilio Biasca und Fabrice Herzog schossen die Tore zum ersten Auswärtssieg. Für das Highlight und eine doppelte Premiere sorgte Attilio Biasca. Der Tessiner, dessen Vater einst für Ambri spielte, erzielte nach einem schnellen Konter mit Dario Simion in seinem ersten National League-Spiel mit einem gekonnten Ablenker den Gamewinner zur 2:1-Führung und damit sein erstes Tor in der höchsten Liga. Eine doppelt gelungene Premiere für den 20-jährigen Stürmer aus der EVZ Hockey Academy, der erst am Montagabend aus dem Rookie Camp der St. Louis Blues in die Schweiz zurückgekehrt war!
Es brauchte aber eine kämpferisch einwandfreie Leistung der ganzen Mannschaft und harte Defensivarbeit, um die aufsässigen und angriffslustigen Tessiner in Schach zu halten. Die Basis zum Erfolg legte Torhüter Leonardo Genoni, der mit einer Save-Quote von 96,55 % brillierte und als bester Zuger Spieler ausgezeichnet wurde.
Die Geschichte der gestrigen Berner Gala gegen die SCL Tigers schrieben die Ausländer. Sie erzielten sechs der sieben Tore zum 7:0-Kantersieg gegen die überforderten Langnauer, die schon nach 4:35 Minuten 0:3 im Rückstand lagen. Bereits seine Saisontore 4 und 5 schoss der finnische Stürmer Joona Luoto, der erst kurz vor dem Saisonstart mit einem Try-Out-Vertrag bis Mitte November verpflichtet worden war. Dass Colton Sceviour und Corban Knight wegen Verletzungen immer noch auf ihren ersten Meisterschaftseinsatz warten, fällt nicht ins Gewicht. Dem neuen SCB-Coach Jussi Tapola, letzte Saison finnischer Meister und Champions Hockey-League-Sieger mit Tappara Tampere, stehen acht Imports zur Verfügung, darunter auch ein neuer Torhüter mit Weltklasseformat: Der Schwede Adam Reideborn holte zuletzt zweimal den Meistertitel in der KHL mit ZSKA Moskau. Gestern Abend überliess er seinen Platz erstmals SCB-Eigengewächs Philip Wüthrich, der gleich mit einem Shutout auf sich aufmerksam machte.
Nach vier enttäuschenden Saisons haben die Berner ihre Ambitionen auf eine Rückkehr an die nationale Spitze angemeldet. Der EVZ kann sich wieder auf eine physisch intensive Auseinandersetzung gefasst machen. Dass er die Berner in der Vorbereitung vor drei Wochen 4:1 geschlagen hat, zählt nicht mehr.