Der EVZ ist am Freitag spielfrei und gastiert am Samstag in Ambri.
Never change a winning team. Wenn Dan Tangnes nach dieser alten „Sportweisheit“ handeln würde, müsste er in Ambri die gleiche ersatzgeschwächte Mannschaft laufen lassen, die zuletzt so toll gekämpft und wettbewerbsübergreifend 6x hintereinander gewonnen hat. Aber natürlich freut sich der EVZ Head Coach, dass er am Samstag zwei seiner lange Zeit verletzten Ausländer wieder zur Verfügung hat: Mit David McIntyre und Viktor Stalberg gewinnt die EVZ Offensive zusätzliche Qualität und Torgefahr, was man beim 1:0-Sieg am Dienstag in Lugano gerade in doppelter Überzahl mehrmals vermisst hat. Der Kanadier übernimmt beim EVZ mit 9 Punkten (3 Tore/6 Assists) gleich wieder den Goldhelm des PostFinance-Topscorers, obwohl er nur 5 von 12 Spielen bestreiten konnte. Eigentlich wäre auch das Comeback von Verteidiger Johann Morant geplant gewesen, doch der Verteidiger verletzte sich diese Woche im Training erneut und muss nochmals rund 6 Wochen pausieren. Auch Garrett Roe fällt noch länger aus, Miro Zryd ist möglicherweise nächste Woche wieder dabei.
Mit 20 Punkten aus den ersten 12 Spielen hat Ambri-Piotta bis jetzt die Erwartungen übertroffen. Der designierte Playout-Kandidat spielt ein einfaches, schnelles und torgefährliches Eishockey und darf sich in dieser Form durchaus Hoffnungen auf die Playoff-Teilnahme machen. Für ständige Gefahr für jeden Gegner sorgen vor allem der Tscheche Dominik Kubalik, der Kanadier Matt D’Agostini und der Österreicher (mit Schweizer Lizenz) Dominik Zwerger. Der 23-jährige Kubalik liegt mit 14 Punkten (7 Tore/7 Assists) sogar an der Spitze der Scorerliste. Wenn er so weiterspielt, dürfte er seinen Vertrag bis 2020 allerdings kaum erfüllen, sondern eher früher als später nach Nordamerika wechseln. Von Nordamerika zurückgekehrt ist Michael Fora. Der Nationalverteidiger erhielt bei den Carolina Hurricanes nicht den erhofften NHL-Vertrag und stand bereits am Dienstag in Fribourg wieder in der Ambri-Abwehr. Auch mit ihm verloren die Tessiner das letzte Meisterschaftsspiel in der Saanestadt unglücklich 2:3 nach Verlängerung.
Nach dem für beide Mannschaften spielfreien Freitag reist der EVZ am Samstag mit geschwellter Brust ins Tessin. Form und Moral der Mannschaft stimmen, unabhängig von der Absenzenliste. Das Resultat von Lugano zeigt, dass auch die Defensivarbeit immer effizienter wird. Torhüter Tobias Stephan ist seit Saisonbeginn in Topform und brillierte in Lugano mit dem ersten Shutout in der laufenden Meisterschaft. Auf der anderen Seite des Gotthards scheinen sich die Zentralschweizer in dieser Saison ohnehin wohl zu fühlen: Sowohl beim Meisterschaftsstart in Ambri wie auch im Cup und in der Meisterschaft in Lugano gingen sie als Sieger vom Eis. Beim 2:1-Erfolg am 21. September in der Valascia war auch eine gute Portion Glück dabei: In der ausgeglichenen Partie bewegten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, Reto Suri sicherte den Zugern mit dem Gamewinner in der 44. Minute das glücklichere Ende.
Dan Tangnes lobte am Dienstag vor allem die Einstellung seiner Mannschaft und blickte auch dem vierten Auftritt im Tessin zuversichtlich entgegen: „Wir müssen einfach so weiterspielen wie bisher und schauen, dass wir die gefährlichen Einzelspieler von Ambri wie Kubalik oder D’Agostini in den Griff kriegen.“