Nach der ausgeglichensten Qualifikationsrunde aller Zeiten hatte man auch in den Playoffs Überraschungen erwartet und die unterschiedlichsten Finalpaarungen für möglich gehalten. Und jetzt ist doch alles gemäss „Gesetztenliste“ gelaufen. Die Mannschaften auf den Plätzen 1-4 qualifizierten sich für den Halbfinal, die beiden Erstplatzierten treffen ab Donnerstag in der Finalserie aufeinander.
Auch wenn die Zuger für den fünften Vorstoss in den Final gegen Lugano (4:0) und Lausanne (4:1) nur neun Spiele brauchten und die Berner gegen Genf (4:2) und Biel (4:3) über 13 Spiele gehen mussten: Die Favoritenrolle trägt immer noch der SC Bern - die Mannschaft, die unter dem finnischen Trainer Kari Jalonen die letzten drei Regular Seasons immer überlegen auf Platz 1 beendet hat und 2016 und 2017 die Meistertitel Nummer 14 und 15 in der Klubgeschichte gewinnen konnte.
Doch waren die Zuger im letzten Finalduell (2:4) noch klarer Aussenseiter und mehr oder weniger chancenlos, so begegnen sie der Übermannschaft der Liga diesmal auf Augenhöhe. Die EVZ Ausgabe 2019 ist ausgeglichener, systemsicherer und frischer als diejenige vor zwei Jahren. Und im Gegensatz zu damals weiss sie auch, wie man in Bern gewinnt: das Team von Dan Tangnes hat in dieser Saison die letzten beiden Spiele in der PostFinance Arena gewonnen: 3:2 nach Penaltyschiessen im Cuphalbfinal am 19. Dezember, 3:0 in der Meisterschaft am 12. Januar.
Im Gegensatz zum Viertelfinal und Halbfinal liegt der Heimvorteil diesmal beim Gegner. Doch das wird die Zuger wenig kümmern. Erstens sind sie über die ganze Saison das stärkste Auswärtsteam der Liga, zweitens haben die Berner in den laufenden Playoffs vier von sieben Heimspielen verloren. Eine 0:5-Klatsche wie im ersten Finalspiel in Bern vor zwei Jahren wird der EVZ nicht mehr kassieren. Der EVZ von heute ist anders aufgestellt. Auch im Kopf.