Im ersten Spiel der National League-Saison 2019/2020 gastiert der EVZ am Freitag (19.45 Uhr) beim heimstarken Ambri-Piotta.
Der EVZ reist verständlicherweise mit grosser Zuversicht in Tessin: In der Champions Hockey League und im Schweizer Cup hat man sich souverän für die nächste Runde qualifiziert, von den bisherigen elf Wettkampfeinsätzen konnten zehn gewonnen werden. Da kann man die Favoritenrolle nicht mehr auf die gegnerischen Schultern abschieben, auch wenn EVZ Sportchef Reto Kläy sofort davor warnt, den Gegner zu unterschätzen: „Ambri hat zuletzt in der Champions Hockey League gute Leistungen gezeigt, liefert kämpferisch immer Topleistungen ab und ist vor dem heissen Tessiner Publikum nur schwer zu bezwingen. Aber klar: Wir müssen dagegenhalten und uns sicher nicht verstecken.“
Im Gegensatz zum EVZ, bei dem Head Coach Dan Tangnes aus dem vollen Kader schöpfen kann, beklagten die Tessiner in der Meisterschaftsvorbereitung grosses Verletzungspech. Zu den Langzeitverletzten Benjamin Conz (Hüftoperation im Mai) und Jiri Novotny (Knieverletzung) gesellten sich auch noch Dario Rohrbach und Igor Jelovac, die sich in Testspielen die Hand gebrochen haben. Als Ersatz für Stammkeeper Benjamin Conz haben die Tessiner mit dem Tschechen Dominik Hrachovina (25, letzte Saison bei Astana in der KHL) und dem Schweden Viktor Östlund gleich zwei zusätzliche Torhüter mit einem befristeten Vertrag ausgestattet. Der Sohn des langjährigen Fribourg-Keepers Thomas Östlund spielte schon für Lugano, die SCL Tigers und Langenthal und besitzt eine Schweizer Lizenz.
Am meisten trauert man in der Leventina natürlich dem Abgang von Liga-Topscorer Dominik Kubalik zum NHL-Klub Chicago nach. Die neuen Hoffnungsträger auf den Ausländerpositionen sind der Slowene Robert Sabolic (30, letzte Saison bei Novgorod in der KHL) und der Amerikaner Brian Flynn (31). Flynn bestritt letzte Saison 26 Partien für den EVZ und erzielte dabei 15 Scorerpunkte. In Ambri hat Flynn nur einen Vertrag bis Ende Dezember erhalten, immerhin mit Option auf eine Verlängerung bis Saisonende. Mit Verteidiger Tobias Fohrler wechselte auf diese Saison noch ein zweiter Zuger ins Tessin.
Während man den EVZ allgemein zu den Titelfavoriten zählt, rechnen beim kommenden Spengler Cup-Teilnehmer Ambri-Piotta selbst die Verantwortlichen mit einer schwierigen Saison. Head Coach Luca Cereda in einem Zeitungsinterview: „Die Chancen, dass wir im Playout spielen, sind grösser als jene für die Playoff.“ In der letzten Saison überraschten die Tessiner mit dem 5. Rang in der Regular Season und qualifizierten sich damit für die Champions Hockey League.