Der EVZ und Genf-Servette führten in der Halbfinalserie mit 2:0 und hatten am Donnerstag den ersten von drei Matchpucks für die Finalqualifikation. Während die Genfer ihre erste Chance mit einem 4:1-Sieg gegen die ZSC Lions im Hallenstadion überzeugend nutzten, zogen die Zuger einen schwachen Abend ein, kassierten dafür prompt die erste Heimniederlage in den Playoffs (1:2) und brachten so die Lakers zurück ins Geschäft.

Zum ersten Mal in der laufenden Meisterschaft, Regular Season inklusive Playoffs, kassierte der EVZ am Donnerstag keine einzige Zweiminutenstrafe. Doch was im Normalfall als Zeichen von Disziplin positiv bewertet werden könnte, steht diesmal sinnbildlich für einen unerklärlich emotionslosen, gehemmten und fehlerhaften Auftritt ohne spürbare Leidenschaft und Aggressivität. Dan Tangnes war nach dem Schlusspfiff sichtlich enttäuscht und blickte mit einer Mischung aus Zuversicht und Galgenhumor dem vierten Duell entgegen: „Eine Steigerung wird kommen – wir können ja nur besser spielen!“

Nach dem vierten Auswärtssieg in den Playoffs haben die Ostschweizer Lunte gerochen. Verteidiger Dominik Egli, der sich Ende Saison nach Davos verabschieden wird, hofft auf den 2:2-Ausgleich in der Serie und den Showdown am Montag in der BOSSARD Arena: „Wenn wir dem Gegner zu viel Raum und Zeit lassen, haben wir keine Chance. Aber wenn wir wieder so aufopfernd kämpfen und die gleiche Energie und Teamleistung aufs Eis bringen, können wir auch am Samstag gewinnen.“

Dass der EVZ über die spielerischen Mittel verfügt, um den letzten Schritt in den Final zu tun, steht ausser Zweifel. Jetzt muss er beweisen, dass er auch mental bereit ist, dass er auch unter Druck seine Qualitäten aufs Eis bringen und als kompakte Mannschaft auftreten kann. Stürmer Sven Senteler nahm nach der Niederlage am Donnerstag kein Blatt vor den Mund: „Unsere Einstellung war falsch, wir waren nicht parat, sind nie richtig ins Spiel gekommen und waren nie richtig gefährlich.“ Die Spieler wissen, wo sie den Hebel ansetzen müssen. Und in der Serie führen sie nach wie vor mit 2:1!