Im ersten Playoff-Viertelfinal empfängt der EVZ heute den amtierenden Meister SC Bern (BOSSARD Arena, 20.00 Uhr).
Es ist die Playoff-Serie, die schon vor dem Start am meisten Emotionen weckt und am meisten Gesprächsstoff liefert: Im Viertelfinal trifft der überlegene Qualifikationssieger EVZ ausgerechnet auf den immer noch amtierenden Meister SC Bern. Die Mannschaft, die in den Finalserien 2017 und 2019 die Zuger 4:2 und 4:1 geschlagen hat. Die Mannschaft, die sich bei den Meistertiteln Nummer 16 und 17 auf die Extraklasse von Torhüter Leonardo Genoni verlassen konnte, der nun beim EVZ zwischen den Pfosten steht und Entscheidendes dazu beitragen soll, dass in der Zentralschweiz der Traum vom zweiten Meistertitel nach 1998 in Erfüllung geht.
Seit der Einführung der Playoffs in der Saison 1985/86 sind der EVZ und der SCB im Saisonfinale elfmal aufeinandergetroffen, zehnmal konnten die in der Regular Season mit einer Ausnahme immer besser klassierten Berner die Serie für sich entscheiden. Der zweite Cupsieg am 28. Februar dank dem 5:2-Finalsieg bei den ZSC Lions war der 19. Titel für den SCB (17x Meister, 2x Cupsieger), der neben Rekordmeister Davos (31 Meistertitel) zu den Schwergewichten im Schweizer Eishockey gehört. Doch diesmal sind die Rollen anders verteilt. Klarer Favorit ist der EVZ, der Meister 1998 und Cupsieger 2019. Das Team, das in der Regular Season mit 119 Punkten aus 52 Spielen und mit 27 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten zwei Rekordwerte realisierte, die noch lange Bestand haben könnten. Das Team, das in der Regular Season in sechs Begegnungen mit dem SCB fünfmal gewonnen und sechsmal gepunktet hat.
Im letzten Playoff-Spiel am 20. April 2019 – die Playoffs 2020 wurden bekanntlich wegen der Corona-Pandemie abgesagt – holten die Berner mit einem 2:1-Heimsieg gegen den EVZ den Meisterpokal. Doch in den letzten zwei Jahren ist der Qualifikationssieger 2017, 2018 und 2019 und Meister 2016, 2017 und 2019 in die Niederungen der Tabelle abgerutscht – zumindest in der Regular Season, die er zweimal hintereinander auf dem enttäuschenden 9. Platz beendete. Im letzten Jahr blieb den Bernern der bittere Gang in die Playouts wegen des Saisonabbruchs erspart, diesmal schafften sie via Pre-Playoffs doch noch den Sprung in die Playoffs. Die zwei Siege gegen Davos, beide auswärts erzielt, haben dem EVZ vor allem eines gezeigt: Der Berner Bär verfügt immer noch über genügend Qualität, Power und Erfahrung, um jeden Gegner schlagen zu können!
Beim EVZ ist man sich bewusst, dass heute alles wieder bei null beginnt und die Karten in den Playoffs neu gemischt werden. Während die Berner bereits im Wettkampfrhythmus sind, hatte das Team von Dan Tangnes sieben spielfreie Tage Zeit, um sich auf die neue Herausforderung vorzubereiten. Die Zuversicht bei der besten und konstantesten Mannschaft der Saison ist gross und berechtigt, zumal mit Ausnahme von Dario Wüthrich und Calvin Thürkauf alle Spieler einsatzbereit sind.
Die Berner geben sich vorsichtig optimistisch: „Wir sind der Underdog, der Druck liegt beim Gegner“, sagt Head Coach Mario Kogler. «Das Team von Mario Kogler besitzt genug Routine und Kampfkraft, um die Innerschweizer zumindest ein bisschen zu ärgern…», heisst es auf der SCB- Website. Der EVZ kann sich auf einen geladenen Gegner gefasst machen, und das ist gut so!