Der EVZ gastiert heute Samstagabend beim Überraschungsteam SC Rapperswil-Jona Lakers.
Zwei von drei Spielen hat der EVZ in dieser Saison gegen die Lakers verloren: 1:3 am 25. September in der St. Galler Kantonalbank Arena, 0:3 im letzten Direktduell am 6. November in der BOSSARD Arena. Es könnten ebenso gut auch drei Niederlagen sein, denn beim 3:2-Heimsieg am 9. Oktober rettete Niklas Hansson seine Mannschaft erst 23 Sekunden vor Schluss in die Verlängerung. Im Penaltyschiessen holten die Zuger dank Toren von Dario Simion, Christian Djoos und Anton Lander sogar noch den zweiten Punkt.
2:1 Siege und 7:2 Punkte für die Lakers – eine solche Bilanz wäre aus EVZ Sicht in der Vergangenheit als negative Überraschung bezeichnet worden. Nicht so in der laufenden Saison, in der sich die St. Galler nach einem schwachen Start (4 Spiele/0 Punkte) als Spitzenteam etablieren konnten. In Zahlen ausgedrückt: Mit 58 Punkten aus 31 Spielen liegen die Lakers inzwischen auf Platz 3 - kein anderes Team hat in den letzten 10 Spielen mehr Punkte geholt (22, EVZ 19). Gegenüber der letzten Saison haben sie nach 31 Spielen 26 Punkte mehr auf dem Konto! Gestern waren die Ostschweizer spielfrei, bei ihrem letzten Einsatz am Dienstag feierten sie gegen die ZSC Lions den elften Sieg im 15. Heimspiel (6:5) und den dritten Sieg im dritten Duell gegen die höher eingestuften Zürcher. Als dreifacher Torschütze brillierte Vorzeigekämpfer Jeremy Wick, der auch beim 3:0-Sieg in Zug zweimal getroffen hat. Regie führte wie immer der Tscheche Roman Cervenka, sozusagen der Jan Kovar vom Oberen Zürichsee, der gestern seinen 36. Geburtstag feierte.
EVZ Assistant Coach Niklas Gällstedt stand letzte Saison noch beim heutigen Gegner an der Bande. Die gute Klassierung der Lakers kommt auch für ihn etwas überraschend, nicht aber die Steigerung: „Die Mannschaft hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und dank guten Verstärkungen nochmals einen Schritt nach vorne gemacht. Head Coach Stefan Hedlund arbeitete zwei Jahre in Zug und spielt jetzt das gleiche System wie wir.“ Der Weg zum zweiten Saisonsieg gegen die auf und neben dem Eis mit ehemaligen Zugern besetzen Lakers führt für Niklas Gällstedt über Kampfgeist, Puck-Kontrolle und Effizienz im Abschluss: „Das Wichtigste ist, dass wir 60 Minuten lang hart arbeiten und kämpferisch alles geben!“ Das Vorbild auf EVZ Seite ist Carl Klingberg, der beim gestrigen 2:1-Heimsieg gegen den SC Bern von einem abgelenkten Schuss von Niklas Hansson im Gesicht getroffen und zum wiederholten Mal ein Fall für den Zahnarzt wurde, eine blutende Wunde nähen lassen musste und sich mit einem neuen Dress wieder ins Getümmel stürzte.
Der EVZ reist als Tabellenzweiter und bestes Auswärtsteam nach Rapperswil und kann sich auf die beste Defensive der Liga verlassen. Beide Treffer gegen den SC Bern wurden durch Verteidiger erzielt (Samuel Kreis und Dominik Schlumpf) – die Stürner haben sich die Tore offensichtlich für heute aufgespart…