Am Freitag empfängt der EVZ den wiedererstarkten SC Bern in der BOSSARD Arena (19.45 Uhr).
Am 16. September fuhren die Zuger zum ersten Spiel der National League Saison 2022/23 nach Bern und starteten mehr oder weniger standesgemäss mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung. Brian O’Neill auf Traumpass von Peter Cehlárik sorgte nach 61:15 Minuten für die Entscheidung. Beim SCB war man einigermassen zufrieden, dem zweifachen Meister wenigstens einen Punkt entrissen zu haben. Zumal man ohne die Ausländer Chris DiDomenico (gesperrt), Eric Gelinas und Dominik Kahun (beide verletzt) antreten musste. Nach den enttäuschenden Platzierungen in den letzten drei Qualifikationsrunden mit den Rängen 11, 9 und 8 startete der 16-fache Meister mit für SCB-Verhältnisse bescheidenen Erwartungen in die Meisterschaft. Immerhin: Nach den Erfolgen auf dem Transfermarkt gab die sportliche Führung Rang 6 und die direkte Playoff-Qualifikation als Zielsetzung bekannt.
Inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert. Der SCB hat fünf der letzten sieben Spiele gewonnen und liegt in der Rangliste nach 12 Spielen auf Rang 5 – drei Plätze und zwei Punkte vor dem EVZ. Vor der überraschenden 2:3-Heimniederlage gegen die SCL Tigers am Dienstag hatte die Mannschaft von Johan Lundskog fünf Siege aneinandergereiht. Auch in den beiden letzten Auswärtsspielen in Davos (4:3) und Fribourg (2:1) gingen die Berner als Sieger vom Eis, wenn auch erst in der Verlängerung. Der kanadische Aggressivleader Chris DiDomenico hat den Lead übernommen und liegt in der NL-Scorerliste mit 14 Scorerpunkten auf Platz 3, der letztjährige Topscorer Dominik Kahun (44 Punkte) hat in seinen bisherigen fünf Einsätzen mit einem Scorerpunkt pro Spiel überzeugt. Captain Simon Moser hat schon fast so viele Tore erzielt (7) wie in der ganzen letzten Saison (10), NHL-Rückkehrer Sven Bärtschi hat am Dienstag den Torbann gebrochen und zum ersten Mal in der National League getroffen.
Der EVZ hat fünf der letzten sieben Spiele verloren und ist in der Rangliste auf Platz 8 zurückgefallen. Auch mit dem 3:0-Heimsieg am Samstag gegen ein starkes Rapperswil-Jona hat die Mannschaft die gewohnte Sicherheit und Kompaktheit noch nicht gefunden. Bei der 1:6-Niederlage am Dienstag in Lugano gab es wieder zu viele Eigenfehler, Abstimmungsprobleme und Löcher in der Defensive, um in der Erfolgsspur zu bleiben. Gut möglich, dass Dan Tangnes gegen den SCB einige Umstellungen vornehmen wird, um dem Team neue Impulse zu geben. So oder so darf eine Reaktion auf die enttäuschende Leistung im Tessin erwartet werden.
Der Blick in die Statistik spricht klar für den Gastgeber: Von den letzten zehn Heimspielen gegen den SC Bern hat der EVZ neun gewonnen!