Der EVZ will im 4. Finalspiel am Montag im Zürcher Hallenstadion den ersten Sieg gegen die ZSC Lions.
Die Ausgangslage spricht nicht für den EVZ: Nach drei Niederlagen müsste der Meister eine Herkulesaufgabe bewältigen, um den Titel doch noch zu verteidigen. Die Herkulesaufgabe, in der Finalserie einen 0:3-Rückstand aufzuholen, hat seit Einführung der Playoffs in der Saison 1985/86 noch keine Mannschaft lösen können!
Die ZSC Lions befinden sich nach dem neunten Playoff-Sieg in Serie sportlich und mental im Hoch und haben sich mit dem 2:1-Sieg am Samstag in Zug vier „Matchpucks“ für den Titelgewinn erspielt. Dank der Paradelinie um Center Denis Malgin, Torhüter Jakub Kovar, Kaltblütigkeit und Geduld gingen sie im dritten ausgeglichenen Finalduell zum dritten Mal als Sieger vom Eis. Das Erstaunliche dabei: Obwohl sie drei Playoff-Spiele und drei Verlängerungen mehr in den Knochen haben, vermochten die Zürcher in allen drei Partien im Schlussdrittel zuzusetzen und einen Rückstand in einen Sieg zu verwandeln. Das Gesamtscore der letzten 20 Minuten: 6:0 zu ihren Gunsten!
Das Bittere am 0:3-Rückstand aus EVZ Sicht: Das Team von Dan Tangnes hat auch am Samstag fast alles richtig gemacht. Nach der 1:0-Führung hatte es die Partie und den Gegner weitgehend im Griff und stand dem 2:0 näher als der ZSC dem Ausgleich. Doch wieder kostete die mangelnde Effizienz im Abschluss den Sieg und wieder stand dem Gegner im entscheidenden Moment das Glück zur Seite: In der 44. Minute verpasste Yannick Zehnder mit einem Pfostenschuss das 2:0, in der 50. Minute prallte der Puck zufällig vom Bein von Sven Andrighetto zum 1:1 ins Netz.
Die Moral haben die Zuger auch nach drei frustrierenden Niederlagen nicht verloren. „Wir haben in diesen Playoffs schon zweimal vier Siege aneinandergereiht, das Selbstvertrauen ist noch da!“ versichert Reto Suri. „Die Ausgangslage für uns hat sich nicht geändert: Wir müssen viermal hintereinander gewinnen. Jetzt gilt es, mit einem Sieg im Hallenstadion zuerst einmal die Fortsetzung der Serie am Mittwoch in der BOSSARD Arena sicherzustellen“, sagt Yannick Zehnder entschlossen.
Die Zürcher anerkennen die Qualität des Gegners und sprechen noch nicht vom 10. Meistertitel. Jakub Kovar: „Es sieht gut aus, aber wir müssen wieder unser bestes Hockey zeigen – alle Spiele waren so eng!“ Captain Patrick Geering: „Die Zuger werden alles unternehmen, um ein weiteres Spiel in Zug zu erzwingen. Und wir werden alles Menschenmögliche dafür tun, um den Sack am Montag zuzumachen!“
Nicht mit von der Partie ist Claudio Cadonau, der für ein zweites Spiel gesperrt worden ist.