Am Sonntagabend gastiert der EVZ bei den ZSC Lions in der Swiss Life Arena (20.00 Uhr).
Durchatmen und weitermarschieren, heisst die EVZ Devise nach der unverdient hohen 3:6-Heimniederlage gegen den EHC Biel. Die Zuger spielten auf Augenhöhe mit dem zweitplatzierten Gegner, die Bieler schossen mit Glück und gnadenloser Effizienz die Tore. Das positive Fazit des gestrigen Abends: Die Chancen auf die direkte Playoff-Qualifikation sind dank der 2:6-Heimniederlage von Fribourg gegen die Lakers unverändert geblieben und dank den vier Siegen zuvor ist zumindest der Blick in den Rückspiegel mit sieben Punkten Vorsprung auf Rang 11 relativ beruhigend. Die Zuger liegen mit einem Spiel weniger nach wie vor drei Punkte hinter den Saanestädtern und könnten mit einem Sieg in Zürich, wo sie immerhin sieben der letzten neun Spiele gewonnen haben, schon heute mit ihnen gleichziehen. Das ist allerdings leichter geschrieben als getan. Die ZSC Lions, in der Tabelle auf Platz 4, kämpfen um den Heimvorteil im Playoff-Viertelfinal. Davos auf Platz 5 hat gleich viele Punkte auf dem Konto - gegnerische Geschenke sind nicht zu erwarten.
Ausgerechnet Genf-Servette ebnete den Zürchern in den letzten fünf Tagen den Weg zurück auf die Erfolgsspur: Dank zwei Toren und zwei Assists des französischen Stürmers Alexandre Texier, einer Leihgabe der NHL-Organisation Columbus Blue Jackets, besiegten sie den Tabellenführer am Dienstag zuhause nach einem wilden Spiel mit 6:5 - zuvor hatten sie in der Swiss Life Arena dreimal hintereinander verloren: 3:4 gegen die Lakers, 2:3 gegen Biel, 1:2 n.V. gegen Ambri! Im „Rückspiel“ gestern Abend in Genf doppelten die Löwen nach und holten auch auswärts drei wichtige Punkte. Simon Bodenmann sorgte mit dem Gamewinner in der 53. Minute dafür, dass das klare Chancenplus (32:21 Torschüsse) auch im Endresultat (Genf-ZSC Lions 3:4) zum Ausdruck kommt.
Die letztjährigen Playoff-Finalisten werden seit längerer Zeit von Verletzungssorgen geplagt. Bei den Zugern zeichnet sich ein baldiges Comeback von Abwehrchef Niklas Hansson ab, auch Grégory Hofmann sieht wieder Licht am Ende des Verletzungstunnels. Livio Stadler und Dominik Schlumpf fallen dagegen weiterhin aus. Dass der Angriff der ZSC Lions in den letzten Wochen nicht auf der üblichen Drehzahl gelaufen ist, hat viel mit den Ausfällen der beiden Topstürmer Sven Andrighetto und Denis Hollenstein zu tun. Die beiden Nationalstürmer werden jeden Moment im Team zurückerwartet. Noch für längere Zeit fällt Verteidiger Phil Baltisberger aus, Goalie Ludovic Waeber musste die Saison gar vorzeitig beenden. Zum Glück für die Löwen macht hinten Torhüter Simon Hrubec den Laden dicht: Der 31-jährige Tscheche hat die beste Save-Quote der Liga (92,56 %) und ist der Hauptgrund dafür, dass seine Mannschaft bis jetzt am wenigsten Gegentore pro Spiel (2.22) zugelassen hat.
Die Zuger schnupperten bei ihrem ersten Auftritt in der neuen Swiss Life Arena am 24. Januar an einem Auswärtssieg. Christian Djoos und Tobias Geisser vermochten den 0:2-Rückstand aus dem verschlafenen Startdrittel wettzumachen, doch mit einem Glückstreffer aus spitzem Winkel sicherte Dean Kukan seiner Mannschaft acht Minuten vor Schluss doch noch den Sieg. Was damals verpasst wurde, will die Mannschaft von Dan Tangnes heute nachholen. „Wir haben gegen Biel über weite Strecken gut gespielt und können viele positive Sachen nach Zürich mitnehmen“, macht Verteidiger Tobias Geisser seinen Teamkollegen Mut. Auch für Sportchef Reto Kläy gibt es keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. „Wir haben in entscheidenden Momenten dumme Gegentore kassiert, das verfolgt uns im Moment. Aber grundsätzlich hat die Mannschaft eine gute Leistung gezeigt. Wenn sie so weiterspielt und weiterkämpft, kommen auch die Punkte wieder!
Die bisherigen Saisonduelle: EVZ-ZSC Lions 4:6, EVZ-ZSC Lions 3:2, ZSC Lions-EVZ 3:2.