Dino Kessler

Sie nannten ihn Dino Dynamite - Dino Kessler war in den Neunzigerjahren der EVZ-Verteidiger mit dem schärfsten Schuss. Heute schreibt er scharfe Kolumnen für den „Blick“.

Wenn ein Verteidiger in 461 Spielen 254 Punkte erzielt, ist schon vieles gesagt. Dino Kessler war zu seiner Zeit der produktivste Verteidiger beim EVZ. Seine 0.55 Scorerpunkte pro Spiel verdankte er nicht nur seinem Stammplatz in der Powerplayformation, sondern vor allem seinem scharfen Schuss, dem damals vielleicht härtesten in der Schweiz. Es passt dazu, dass die erste Erinnerung der meisten EVZ-Fans an den Bündner einer seiner erfolgreichen Torschüsse von der blauen Linie ist: das 4:3 in der Verlängerung des entscheidenden Playoff-Viertelfinals 1994 gegen den SC Bern, dank dem die Zuger erstmals in der Klubgeschichte den Halbfinal erreichten.

Dino Kessler begann seine Karriere beim EHC Chur und wechselte auf die Saison 1990/1991 vom Bündner NLB-Klub zum EVZ in die NLA. Noch vor Ablauf seiner zweiten Zuger Saison folgte er dem Lockruf des SCB und unterschrieb bei den Bernern einen Dreijahresvertrag. Weil die Erwartungen beidseitig nicht in Erfüllung gingen, kehrte das grosse Talent aber schon ein Jahr später wieder in die Innerschweiz zurück. Zum Glück für den EVZ: Der schussgewaltige und physisch dominante Verteidiger gehörte die nächsten acht Jahre zu den Leistungsträgern und war auch ein Eckpfeiler der Mannschaft, die 1998 den bisher einzigen Zuger Meistertitel gewinnen konnte.

79 Länderspiele sind der Beweis, dass Dino Kesslers Qualitäten auch in der Nationalmannschaft geschätzt wurden. Mit dem vierten Platz an der A-WM 1992 in Tschechien war er bei der zweitbesten WM-Platzierung einer Schweizer Mannschaft nach der Silbermedaille 2013 in Stockholm dabei.

Nach der Saison 2000/2001 ging auch die zweite Zuger Zeit des Bündners zu Ende. Nachdem er in einem internen Taskforce-Bericht  als einer der Unruheherde bezeichnet worden war, verliess er die Innerschweiz Richtung Genf. Am Genfersee und zwei Jahre später in Basel erlebte er noch zwei NLA-Aufstiegsfeiern mit, bevor ein Kreuzbandriss im Dezember 2004 seine fast 20-jährige Nationalliga-Karriere beendete.

Schon zu seinen Aktivzeiten hatte Dino Kessler sein Interesse am Sportjournalismus entdeckt. Ein Jahr nach seinem Rücktritt wechselte er definitiv von der Spieler- auf die Pressebank und schreibt seither pointierte Berichte und Kolumnen für die Boulevardzeitung „Blick“.  

15.02.2017

«All Time Favourite 50» - Dino Kessler

Fragen Jubiläumsjahr:

Beim EVZ:
1990-92 / 1993-01

Grösste Erfolge:
79 Länderspiele, 3 A-Weltmeisterschaften, 1 Olympia-Teilnahme, Meister mit dem EVZ 1998, NLA-Aufstieg mit Chur (1986), Genf (2002) und Basel (2004).

Was bedeutet für dich der EVZ?
Ein Fünftel meines Lebens, zehn Jahre – so lange durfte ich beim EVZ dabei sein. Ein Abschnitt, der nie in Vergessenheit gerät. Die Fortschritte des Klubs in den 90er-Jahren bedeuteten auch meine persönlich erfolgreichste Zeit auf dem Eis, der EVZ hat einen wesentlichen Teil meines Lebens geprägt.

Was war dein schönstes Erlebnis in deiner EVZ-Zeit?
Auf den ersten Blick der Meistertitel – er war aber auch die logische Konsequenz jahrelanger Investitionen und Anstrengungen. Emotional hat die erstmalige Qualifikation für den Halbfinal im Frühling 1994 tiefere Spuren hinterlassen.

Was kommt dir bei der Erinnerung an deine EVZ-Zeit als Erstes in den Sinn?
Die alte Herti. Da drin sind meine Erinnerungen verankert, weil sich da für mich alles abgespielt hat. Die Bossard Arena ist schlichtweg das perfekte Stadion, die Herti war auf eine seltsame Weise ungeheuer charmant. 

Was ist die lustigste Anekdote aus deiner EVZ-Zeit?
Puh, da gibt es unzählige, die mich immer noch zum Lachen bringen. Viele sind aus Datenschutzgründen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, aber eine, die man erzählen darf, ist die: Präsident Fredy Egli kommt eines Morgens leicht verstimmt in die Garderobe und verlangt von Bill McDougall unbezahlte Verkehrsbussen. McDougall kramt mit hochrotem Kopf in seinem Garderobenstall, findet aber nur leere Bierflaschen, keine Bussenzettel.

EVZ-Statistik

Anzahl Punkte 254
Anzahl Tore 65
Anzahl Assists 189
Anzahl Spiele 461
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