Jorma Peltonen ✝

Der sensible Torjäger - Jorma Peltonen schoss den EVZ 1976 als überragender Stürmer in die NLA. Der Aufgabe als Spielertrainer war er nicht gewachsen.

Zweimal Meister mit Ilves Tampere, 5x Torschützenkönig und Erster in der ewigen Scorerliste in Finnland, 188 Länderspiele, an acht Weltmeisterschaften und drei Olympischen Spielen dabei. Das war das grossartige, ja geradezu unglaubliche Palmarès des neuen Ausländers, mit dem der EVZ in der Saison 1975/76 einen neuen Anlauf Richtung NLA nehmen wollte: Jorma Peltonen schoss die Zuger denn auch mit unglaublichen 88 Scorerpunkten aus 28 Spielen in die höchste Liga, als zweiter Torgarant neben Heinz Jenni, dem erfolgreichsten Torschützen aller Zuger Zeiten. Der finnische Superstar begeisterte das Publikum auch mit seinen Tricks und Finten – ein Hauch von Weltklasse im Hertistadion!

Jorma Peltonen war nicht nur einer der besten, sondern auch einer der sensibelsten Ausländer in der EVZ-Geschichte. Das zeigte sich selbst zu Beginn der Aufstiegssaison, als er einige Spiele mehr als erwartet brauchte, bis er sein Können aufs Eis bringen konnte. Mit der Doppelbelastung des Spielertrainers, die man ihm vor der ersten Zuger NLA-Saison unverständlicherweise aufgebürdet hatte, kam der introvertierte Finne dann ein Jahr später überhaupt nicht zurecht. Peltonen wurde schon nach fünf Runden wieder von der Trainerlast befreit, vermochte den unerwarteten Abstieg aber auch als Spieler nicht zu verhindern und verliess den EVZ Ende Saison Richtung Italien (Brunico).

Noch schlimmer kam es mit Jorma Peltonen in der NLB-Saison 1980/1981. Es war wohl eine Mischung aus Spargründen und Legenden-Sehnsucht, welche die EVZ-Verantwortlichen dazu bewogen hatte, den zuletzt in Visp in der NLB tätigen Finnen als Spielertrainer zurückzuholen. Wieder war der sensible Schweiger der Führungsaufgabe nicht gewachsen, klagte auch noch über Heimweh nach seiner zu Hause geblieben Familie und wurde noch vor Weihnachten verabschiedet und durch Peter Gaw ersetzt. Mit seinen grandiosen Vorstellungen in den Jahren 1975-1977 bleibt er trotzdem einer der besten Ausländer in der EVZ-Geschichte.

Die Kontakte zu ein paar alten EVZ- und Zuger Bekannten hielt Jorma Peltonen auch nach seinem Rücktritt vom Aktivsport aufrecht, bis er im April 2010 im Alter von 66 Jahren einem Krebsleiden erlag. Auch seine Söhne spielten Eishockey. Im Gegensatz zu dem in Baar geborenen Jermu schaffte es Jarno Peltonen bis zu seinem Rücktritt 2006 in Basel immerhin zu einer respektablen Karriere in verschiedenen europäischen Ligen.

EVZ-Statistik

Anzahl Punkte 123
Anzahl Tore 50
Anzahl Assists 73
Anzahl Spiele 56

Fragen Jubiläumsjahr:

„Er wollte weg von Finnland“ - Die Erinnerungen an Jorma Peltonen von Ehrenpräsident Engi Huber.

Beim EVZ: 
1975-1977 und 1980/81 (Spielertrainer) 

Grösste Erfolge: Finnischer Meister mit Ilves Tampere 1966 und 1972. NLA-Aufstieg mit dem EVZ 1976 

Wie ist der damals sensationelle Transfer überhaupt zustande gekommen?
Engi Huber: Wir haben mit Jorma ein Jahr vorher an der WM gesprochen, wo er mit seinen Leistungen aufgefallen ist. Deshalb wussten wir, dass er weg von Finnland wollte und haben den Transfer ein Jahr später realisieren können. Kurt Locher ist mit dem Geld für den Signing Bonus in der Tasche nach Tampere geflogen und hat die nötigen Unterschriften geholt.

Im Vergleich zu heute dürften das bescheidene Summen gewesen sein…
Engi Huber: Allerdings. Wenn ich mich richtig erinnere, hat uns Peltonen alles in allem nicht mehr als 150‘000 Franken pro Saison gekostet.

Sein Start in Zug ist allerdings nicht nach Wunsch gelaufen…
Engi Huber: Jorma war sehr sensibel und brauchte einige Zeit, bis er sich an seiner ersten Station im Ausland zurechtgefunden hatte. Die Leute fragten mich damals schon spöttisch, ob wir auch den richtigen Peltonen geholt hätten. Danach hat er es aber allen Zweiflern gezeigt und den EVZ zusammen mit Heinz Jenni in die Nationalliga A geschossen.

Was sind deine letzten Erinnerungen an Jorma?
Jorma arbeitete zuletzt als Autoverkäufer in Turku und ist mit seiner Familie immer wieder nach Zug zurückgekommen. Auch für den Sommer 2010 hatte er einen Besuch angekündigt, doch dann ist er leider im April an einer Krebserkrankung gestorben, die schon einige Jahre vorher ausgebrochen war. 

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