Wes Walz

Most Valuable Player - Der Kanadier Wes Walz war der wertvollste EVZ-Spieler in der Meistersaison 1997/98.

Wenn die Bezeichnung „Most Valuable Player“ (wertvollster Spieler) auf eine Person in der EVZ-Geschichte am besten zutrifft, dann auf ihn: auf Wes Walz, den in Calgary aufgewachsenen Kanadier, den der verstorbene EVZ-Trainer Jim Koleff vor der Saison 1996/97 persönlich in Detroit besuchte und zu einem Wechsel in die Schweiz bewegte. Walz hatte damals schon 169 NHL-Einsätze absolviert, sich aber in der in der besten Liga der Welt nicht richtig durchsetzen können. Statt bei den Red Wings mehrheitlich auf der Bank zu schmoren oder beim Farmteam Adirondack in der AHL zu versauern, wollte es der geniale Center lieber in der Schweiz versuchen.

Beim EVZ schlug der damals erst 26-jährige Stürmer ein wie eine Bombe. Mit läuferischer Extraklasse, filigraner Technik und grandioser Spielübersicht übernahm er von Anfang an die Rolle eines Teamleaders. Bereits in seiner ersten Saison produzierte er mehr als einen Scorerpunkt pro Spiel. Im zweiten Jahr war er wichtigste Spieler und Motor der Mannschaft, die 1998 den bisher einzigen Meistertitel in der Vereinsgeschichte holte. Wes Walz war immer da, wenn man ihn brauchte: Wer erinnert sich nicht an den 6. Playoff-Halbfinal in Ambri, als dem EVZ nach einer 1:7-Heimschlappe das vorzeitige Ausscheiden drohte. Die Zuger zogen mit einem 5:0-Sieg in der Valascia den Kopf aus der Schlinge und der Kanadier steuerte drei Tore dazu bei. Wes Walz erzielte in diesen Playoffs am meisten Tore und am meisten Punkte für den EVZ und wurde danach von der Liga als wertvollster Spieler der Saison ausgezeichnet.

Auch in seiner dritten Zuger Saison spielte Walz auf seinem hohen Niveau weiter, doch der EVZ litt unter dem Meisterblues und scheiterte auf der Mission Titelverteidigung bereits im Halbfinal (1:4 gegen Lugano). Wes Walz wollte danach aus dem noch ein Jahr laufenden EVZ-Vertrag aussteigen und wieder in die NHL zurück. Der EVZ war überrascht, legte ihm aber keine Steine in den Weg. Gleichzeitig lockte ihn jedoch Jim Koleff, der ihn schon nach Zug geholt hatte, zu seinem neuen Verein Lugano, wo er in der Saison 1999/2000 zum Ärger der EVZ- Verantwortlichen tatsächlich 18 Einsätze bestritt. Das Thema ist inzwischen ad acta gelegt.

Im Oktober 2000 folgte dann doch die gloriose Rückkehr in die NHL. Wes Walz entwickelte sich zu einem der besten Defensivcentern der Liga und gehörte bei Minnesota Wild 7 Saisons zu den Fixstartern. Als er sich im Dezember 2007, nach weiteren 461 NHL-Einsätzen, von einem Tag auf den anderen zum Rücktritt entschloss, weil er seinen eigenen hohen Ansprüchen nicht mehr genügte, war er bei seinem Klub längst eine Legende und wurde wie ein Held verabschiedet.

Wes Walz hat wie seine ganze Familie das Eishockey im Blut und blieb weiterhin im Hockeygeschäft. Beim NHL-Klub Tampa war er zwei Jahre Assistant Coach und Special Coach von Supertalent Steven Stamkos. Bereits seit 6 Jahren arbeitet er als Eishockey-Analyst bei Fox Sports North, seit 5 Jahren steht er als Coach in der Minnesota High School an der Bande.  

EVZ-Statistik

Anzahl Punkte 193
Anzahl Tore 88
Anzahl Assists 105
Anzahl Spiele 160

Fragen Jubiläumsjahr:

Grösste Erfolge: 
Schweizermeister mit dem EVZ 1998. Goldmedaille mit Kanada an der U20-WM  1990. 639 NHL-Spiele für Boston, Philadelphia, Calgary, Detroit und Minnesota 

Was kommt dir in den Sinn, wenn du an deine Zuger Zeit zurückdenkst?
Zuerst sicher der Meistertitel 1998. Das war das Grösste. Wir hatten eine tolle Mannschaft und den besten Teamspirit, den ich in meiner Karriere je erlebt habe. Deshalb haben wir uns auch im Titelrennen durchgesetzt, obwohl wir in den Playoffs mehrmals mit dem Rücken zur Wand gestanden sind.

Deine Erwartungen beim EVZ sind also voll in Erfüllung gegangen?
Das stimmt, sportlich und privat! Ursprünglich wollten meine Frau und ich nur für ein Jahr nach Zug. Dass daraus 3 Jahre geworden sind, zeigt, wie gut es uns gefallen hat.  Alle Leute waren so freundlich zu uns und wir haben uns von Anfang an wohlgefühlt. 

Du bist nach deiner erfolgreichen Schweizer Zeit auch in der NHL durchgestartet. Hast du das EVZ-Geschehen auch in dieser Zeit verfolgt?
Ja klar. Ich bin immer seither immer auf dem Laufenden, was in Zug passiert. Mit einigen Spielern der Meistermannschaft habe ich heute noch regelmässig Kontakt. Zudem hat mein ehemaliger Minnesota-Teamkollege Pierre-Marc Bouchard zwei Jahre für den EVZ gespielt. In dieser Zeit sowie in den letzten Playoffs habe ich das Geschehen besonders intensiv verfolgt.

Gibt es eine besondere Anekdote aus deiner EVZ-Zeit?
Ja, viele. Die letzte stammt vom diesjährigen Jubiläums-Wochenende, das ich mit meinem Sohn Kelvin miterleben durfte. Nach dem Nostalgie-Spiel ist ein EVZ-Fan zu mir gekommen, dem ich vor 19 Jahren einen Stock geschenkt hatte und der jetzt noch meine Unterschrift darauf haben wollte. Es war übrigens ein fantastisches Ereignis und ich möchte mich beim Klub auch an dieser Stelle nochmals für die Einladung bedanken. 

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