Flavio Andri lässt sich nicht unterkriegen

Der U21-Elit-Verteidiger Flavio Andri ist vom Verletzungspech verfolgt: Bei der Prospects Challenge Mitte August in Zug zog er sich einen Schlüsselbeinbruch zu – den zweiten im Eishockey nach letztem März und den fünften insgesamt. «Die ersten ein, zwei Wochen hatte ich auf nichts Lust, meine Motivation war am Boden», gibt der 18-Jährige aus Oberägeri offen zu. Die Zuversicht hat er längst wiedergefunden. «Die Fortschritte, die ich von Tag zu Tag mache, helfen enorm», sagt er. Glück im Unglück: Der Knochen ist nicht verschoben, sodass keine Operation nötig war. Flavio Andri schuftet in der Reha für sein Comeback. Dabei wird er eng begleitet von Physiotherapeut Nick Zomer vom EVZ Medical Partner Zuger Kantonsspital.

Auf dem Weg zurück hilft ihm zudem die Nähe zu den Teamkollegen und der Austausch mit ihnen – beispielsweise beim gemeinsamen Mittagessen. Das Verteidigertalent ist im EVZ Ausbildungsprogramm The Hockey Academy, wo er den KV-Abschluss erlangen will. Vor kurzem hat er sein zweijähriges Praktikum bei der AMAG begonnen, aktuell arbeitet er in der Buchhaltung. Seine Verletzung beeinträchtige ihn hierbei nicht.

Reto Suri, Head Coach des U21-Elit-Teams, kann mit Flavio Andri mitfühlen, war er doch gerade in den letzten Jahren als EVZ Spieler von schweren Verletzungen geplagt. Er weiss daher auch, dass der Betroffene in erster Linie selbst damit umgehen muss. «Natürlich ist es schön, wenn sich das Umfeld nach einem erkundigt. Aber man will nicht den ganzen Tag über Negatives sprechen, sondern sich auf das Comeback konzentrieren», erklärt Reto Suri. Die Spieler wüssten aber, dass die Tür des Trainers für sie immer offenstehe.

Auch in der aktuellen Situation verhalte sich Flavio Andri vorbildlich – wie ein Captain eben. Der Verteidiger sagt: Wenn Verletzungspausen etwas Positives hätten, dann sei es die Wertschätzung für den Sport. Flavio Andri erklärt: «In solchen Phasen wird man sich bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, spielen zu können.»

Dieser Artikel erschien im EISZEIT Business Magazin.

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