Heute Samstag gastiert der EVZ bei Verfolger SC Bern in der PostFinance Arena.
Die grosse Serie von sechs Siegen hintereinander ist gestern Abend mit der 2:3-Heimniederlage gegen Ambri zu Ende gegangen. „Wir haben den Start verschlafen, der Steigerungslauf kam leider zu spät“, ärgerte sich Sportchef Reto Kläy über einen vor allem zu Beginn unkonzentrierten Auftritt seiner Mannschaft. Sein zweites Ärgernis war der verletzungsbedingte Ausfall von Jan Kovar, der nach dem ersten Drittel nicht mehr weiterspielen konnte und auch im heutigen Spiel in Bern nicht zur Verfügung stehen dürfte.
Eine kleine Erfolgsserie hat aber noch Bestand: Auswärts gingen die Zuger zuletzt dreimal hintereinander als Sieger vom Eis und holten dabei das Maximum von neun Punkten. 5:2 in Rapperswil, 4:1 in Kloten, 5:1 in Davos – wenn sie heute an diese Resultate anknüpfen wollen, müssen sie ab der ersten Sekunde fokussierter und entschlossener auftreten als gegen Ambri. Der gestern spielfreie und ausgeruhte SC Bern wird mindestens so aggressiv und intensiv zur Sache gehen wie die Tessiner.
Zudem hat das Team von Jussi Tapola eine eigene Erfolgsserie, die es gegen den EVZ fortsetzen will: Die Berner, in der Tabelle direkt hinter dem EVZ auf Platz 4, haben zuletzt viermal hintereinander gewonnen. Beim 2:0-Sieg am Dienstag in Kloten genügten wieder einmal 60 Minuten für den Sieg, zuvor mussten sie gegen Lausanne, die SCL Tigers und die Rapperswil-Jona Lakers dreimal in die Verlängerung – dreimal sorgte dort Dominik Kahun für die Entscheidung! Überzeit leisten musste der SCB auch im ersten Saisonduell mit dem EVZ am 23. September in der Zentralschweiz. Damals blieb es nach dem 2:2 in der regulären Spielzeit bei einem Punkt für die Gäste, weil die Zuger drei von vier Penaltys ins Ziel brachten (Jan Kovar, Lino Martschini, Brian O’Neill) und die ersten drei Berner Schützen (Simon Moser, Dominik Kahun, Martin Frk) an Luca Hollenstein scheiterten.
Wie der EVZ gehört auch der SCB zu den Teams, die sich gegenüber der letzten Regular Season punktemässig klar gesteigert haben. Die Zuger haben nach 17 Spielen neun Punkte mehr auf ihrem Konto, die Berner sechs. Mit der Verpflichtung des schwedischen Torhüters Adam Reideborn und acht Ausländern im Kader scheint der 16-fache Meister wieder in der Lage zu sein, nach vier Saisons unter den Erwartungen ein Wort um den Titel mitzureden. Den EVZ erwartet jedenfalls eine schwierige Aufgabe in der PostFinance Arena, wo er von den letzten zehn Gastspielen immerhin sechs gewonnen hat.
Pikantes Detail: Beim SC Bern und beim EVZ ist ein deutscher Nationalspieler mit dem Goldhelm des Topscorers unterwegs: Dominik Kahun liegt mit 19 Punkten auf Platz 4 der Scorerliste, Marc Michaelis mit 18 Punkten auf Platz 5. Mit zwei Assists war Michaelis auch gestern einer der Lichtblicke beim EVZ, genauso wie Dario Simion mit seinen Saisontoren 6 und 7.