Der EVZ reist heute Samstag als bestes Auswärtsteam zum Tabellenzweiten EHC Biel.
Im Eishockey entscheidet nicht die Gerechtigkeit, sondern die Anzahl Tore. Sonst hätte der EVZ am Freitag gegen den SC Bern nicht in letzter Sekunde 3:4 verloren, sondern mindestens 1-2 Punkte geholt. Als verdiente Entschädigung für den unermüdlichen Kampfgeist. Für das irreguläre Tor zur 2:1-Führung der Berner. Für die grossartige Wende vom 1:2 zum 3:2. Als logische Folge des klaren Chancenplus. Als verdiente Krönung für Lino Martschini, der seine überragende Form in den letzten zwei Spielen mit 6 Scorerpunkten (5 Tore/1 Assist) unterstrichen hat.
Aber eben: Weil die Zuger ein paar Fehler zu viel machten und am Ende die Resultattafel entscheidet, müssen sie vor dem heutigen Auswärtsspiel in Biel eine Niederlage der ganz bitteren Art verkraften, die achte in Serie gegen den SC Bern. Doch die gegen die Berner gezeigte Leistung ist kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Das betont auch der dreifache Torschütze Lino Martschini: „Wir dürfen jetzt nicht daran herumstudieren, sondern müssen daraus die richtigen Lehren ziehen und die positiven Punkte nach Biel mitnehmen. Wir haben über 40 Schüsse aufs Tor gebracht und unzählige Chancen kreiert. Das muss uns Mumm und Selbstvertrauen geben.“
Mit 62 Treffern stellt der EVZ zurzeit die zweitbeste Offensive. Erfolgreicher im Abschluss ist bis jetzt nur eine Mannschaft – der heutige Gegner mit 70 Toren. Trotzdem dürfte es den Bielern schwerer fallen, aus den letzten Spielen positive Punkte in die heutige Begegnung mitzunehmen: Gestern kassierten sie die dritte Niederlage in Serie (1:6 in Genf) und verloren die Tabellenführung an den SCB. Im letzten Heimspiel gab es eine 2:7-Klatsche gegen Davos und die Abwehr um den langjährigen NHL-Goalie Jonas Hiller hat in den letzten drei Spielen nicht weniger als 18 Gegentore zugelassen. Auch wenn das nach einer Einladung an die Zuger Offensive tönt: Gewinnen wird wohl auch heute Abend, wer in der Defensivarbeit weniger Fehler macht.
Positiv besetzt ist aus Zuger Sicht auch die Erinnerung an das erste Saisonduell: Am 13. Oktober gewannen sie in der BOSSARD Arena gegen Biel mit 4:2. „Genauso viel Energie wie damals müssen wir auch heute investieren, und das über 60 Minuten“, fordert Topscorer Lino Martschini. Nicht unterstützen können ihn dabei die rekonvaleszenten Raphael Diaz und Johann Morant. Auf Bieler Seite stehen mit Beat Forster, Kevin Fey, Sämi Kreis und Fabian Lüthi vier Stammspieler auf der Absenzenliste.
Auf die Unterstützung der Fans kann das beste Auswärtsteam der Liga (10 Spiele/21 Punkte) auch heute zählen: Rund 450 begleiten die Mannschaft von Dan Tangnes mit einem Extrazug nach Biel – bravo!