Der EVZ trifft am Freitag auswärts auf die neuen ZSC Lions von Arno Del Curto.
Am 14. Januar haben die Zürcher den kanadischen Trainer Serge Aubin entlassen und Arno Del Curto als neuen Head Coach vorgestellt. Den 62-jährigen Bündner, der als Alleinherrscher beim HC Davos sechsmal den Titel holte, bevor er sein Amt am 27. November in seiner 22. Saison per sofort niederlegte. Seither herrscht in Zürich Ausnahmezustand. Die Medien sind voll von Arno del Curto, der nach seinem Absturz in dieser Saison mit dem Rekordmeister den aktuellen Meister wieder auf Kurs bringen soll.
Seit drei Spielen stehen Arno Del Curto und sein von den GCK Lions „hinaufbeförderter“ Assistent Michael Liniger inzwischen an der Bande, Anfang dieser Woche wurde das neue Coaching-Team auf Wunsch von Del Curto zusätzlich mit ZSC-Legende Mathias Seger verstärkt. Es weht ein neuer Wind durch das Hallenstadion, auch wenn die Resultate noch nicht stimmen: Am Dienstag kassierten die Löwen in Fribourg im dritten Spiel bereits die zweite Niederlage, und die fiel mit 2:7 ziemlich ernüchternd aus. Das will allerdings noch nicht viel heissen: Auch Hans Kossmann startete vor einem Jahr mit mehr Niederlagen als Siegen, bevor seine Mannschaft im Playoff-Viertelfinal gegen den EVZ (4:1) doch noch die Wende schaffte und nach dem 7. Platz in der Qualifikation den Meistertitel holte.
Genau dieser EVZ steht am Freitag wieder auf der anderen Seite. Als Aufbaugegner möchten sich die Zuger kein zweites Mal zur Verfügung stellen, aber gegen die Zürcher haben sie sich seit dieser Viertelfinalserie bisher schwer getan. Die ZSC Lions sind jedenfalls die einzige Mannschaft, gegen die der aktuelle Tabellenführer in dieser Saison noch nicht gewinnen konnte. Nach der 0:3-Heimniederlage verlor er auch das erste Auswärtsspiel 2:3, obwohl er bis kurz vor Spielende noch in Führung gelegen hatte. Denis Hollenstein gelang zwei Minuten vor Schluss noch der Ausgleich und Maxim Noreau erzielte in der vierten Minute der Verlängerung sogar den Siegestreffer für die Zürcher.
Doch den Zentralschweizern ist es auch auswärts zuzutrauen, die Serie von zuletzt sechs Niederlagen gegen die Lions zu beenden. Der aktuelle Leader ist das mit Abstand beste Auswärtsteam der Liga (17 Spiele/37 Punkte), die Zürcher sind auf der andern Seite nur das neuntbeste Heimteam (18 Spiele/30 Punkte). Der EVZ hat zuletzt 6x hintereinander gewonnen und bis jetzt am meisten Tore erzielt (116), der ZSC am drittwenigsten (89). Form und Selbstvertrauen stimmen! Nur: Zum ersten Mal die Bestbesetzung aufs Eis schicken kann Head Coach Dan Tangnes auch diesmal nicht. Carl Klingberg, David McIntyre und Tobias Stephan fallen bekanntlich länger aus. Neu und wieder auf der Verletztenliste steht Dario Simion, der das Heimspiel am Dienstag gegen Genf (5:2) wie Dennis Everberg und Dominic Lammer nicht beenden konnte. Der Einsatz von Lammer ist fraglich, Everberg sollte wieder spielen können.
Umso gespannter wartet man beim EVZ auf die Premiere des neuen Ausländers Brian Flynn. Der US-amerikanische Stürmer ist am Donnerstag in Zug eingetroffen und sollte am Freitag in Zürich erstmals spielen können, wenn alle Formalitäten rechtzeitig erledigt sind.