Im Viertelfinal des Swiss Ice Hockey Cups gastiert der EVZ am Dienstag in Kloten (Swiss Arena, 19.45 Uhr).
EVZ gegen Kloten. Der Tabellenführer der National League gegen den Tabellensechsten der Swiss League. Tönt nach einer klaren Sache für die Zuger, auch wenn diese Aufgabe auf fremdem Eis erledigt werden muss. Was soll’s: Die Zuger sind in der höchsten Liga ja das beste Auswärtsteam!
Aber halt, da war doch was? Stimmt! Die Ausgangslage präsentiert sich aus Klotener Sicht nämlich genau gleich wie im Achtelfinal am 21. Oktober. Auch da kam mit dem EHC Biel der aktuelle Tabellenführer der National League in die Swiss Arena und erlebte dort sein blaues Wunder. 3:1 führten die Bieler nach dem ersten Drittel und waren im Kopf wohl schon beim nächsten Meisterschaftsspiel. Doch dann wuchs der Cupsieger 2016 über sich hinaus und kippte den haushohen Favoriten mit einem unerwarteten 4:3 sensationell aus dem K.o.-Wettbewerb.
Vor Überheblichkeit ist damit gewarnt, aber EVZ Head Coach Dan Tangnes macht sich keine Sorgen, dass sein Team die Partie nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit in Angriff nehmen könnte: „Wir wissen, dass Kloten nichts und wir alles zu verlieren haben und dass solche Spiele gegen unterklassige Gegner immer gefährlich sind. Aber wir werden im Kopf bereit sein und alles geben, um zu gewinnen.“ Im letztjährigen Cup-Achtelfinal am 22. Oktober 2017 siegten die Zuger an gleicher Stätte gegen den gleichen Gegner 4:2, lagen aber nach zwei Dritteln noch 0:2 im Rückstand. Zwei Tage später verloren sie in der Meisterschaft in Kloten nach einer 3:1-Führung mit 3:4 nach Verlängerung.
Nach dem Abstieg aus der höchsten Liga sind die Flieger noch nicht auf Touren gekommen. In der aktuellen Tabelle der Swiss League liegen sie nur auf Rang 6, der Rückstand auf Tabellenführer La Chaux-de-Fonds beträgt schon 13 Punkte. Am letzten Samstag verloren sie in Langenthal 1:4 - ohne Chance auf einen Punktgewinn. Daran konnte auch der finnische Superstar Jussi Jokinen nichts ändern, der beim 6:5-Sieg gegen das EVZ Farmteam acht Tage vorher in der letzten Minute das entscheidende Tor geschossen hatte. Der 35-jährige Stürmer, zweifacher finnischer Meister und mit fünf WM- und Olympiamedaillen dekoriert, hat 1005 NHL-Spiele bestritten und konnte von Kloten dank den Beziehungen von Assistenztrainer Waltteri Immonen für einen Monat verpflichtet werden. Jokinen hat eine neue Qualität in das Klotener Spiel gebracht und in den bisherigen vier Spielen acht Scorerpunkte erzielt. Am 6. Dezember will er wieder nach Nordamerika zurück.
Waltteri Immonen, der langjährige EVZ Co-Coach (2008-2018) an der Seite von Doug Shedden und Harold Kreis, ist nur einer der vielen Klotener mit EVZ Vergangenheit, die gegen ihren ex-Klub besonders motiviert sein werden. Dazu gehören auch Head Coach André Rötheli, Captain des EVZ Meisterteams 1998, Off-Ice-Coach Frédéric Rothen, Verteidiger René Back und die Stürmer Marc Marchon, Patrick Obrist und Fabian Sutter. Fabian Sutter ist mit 21 Punkten der beste Schweizer Scorer seines Team, Topscorer ist der Kanadier Ryan MacMurchy (35) mit 25 Punkten.
Der EVZ muss auch am Dienstag auf Johann Morant verzichten, der im nächsten Meisterschafts-Heimspiel am 8. Dezember gegen Davos sein Comeback geben soll. Dafür kehrt Captain Raphael Diaz möglicherweise wieder ins Team zurück.
Die Cup-Viertelfinal-Partien vom Dienstag: Bern-Ambri, Davos-Lakers, Kloten-EVZ, SCL Tigers-Genf.