Der EVZ gastiert am Freitagabend beim Schweizermeister SC Bern.
Der EVZ reist am Freitag mit geschwellter Brust in die Bundesstadt. Er liegt seit bald einem Monat an der Tabellenspitze, er hat sich als erste Mannschaft definitiv für die Playoffs qualifiziert und auch den Heimvorteil für den Viertelfinal praktisch auf sicher. Er stellt das beste Auswärtsteam der Liga und hat nicht nur die letzten vier Spiele gewonnen, sondern auch alle drei Saisonduelle gegen den SCB: 5:2 und 1:0 zu Hause, 5:4 nach Penaltyschiessen (nach 0:3-Rückstand!) beim letzten Auftritt am 2. November in Bern.
Es gab aber auch schon andere Zeiten. Zeiten, in denen der EVZ in der grössten Arena der Schweiz mehrheitlich Aussenseiter war und mehrheitlich verloren hat. Auch in den Playoff-Finalserien 2017 und 2019 musste er den Sieg und den Pokal zweimal den Bernern überlassen. Aber in dieser Saison läuft es beim amtierenden Meister überhaupt nicht nach Wunsch. „Wir waren anfangs Saison ein wenig überheblich und diese Überheblichkeit ist dann nahtlos in Unsicherheit übergegangen“, fasste CEO Marc Lüthi die bisher so enttäuschende Leistung auf der Website des Klubs in Worte. In Zahlen: Der SCB liegt sieben Spiele vor Ende der Regular Season unter dem Strich und droht zum zweiten Mal nach 2014 die Playoffs zu verpassen. Gegenüber der letzten Saison ist er acht Ränge schlechter klassiert, hat nach 43 Spielen 35 Punkte weniger auf dem Konto und eine um 63 (!) Tore schlechtere Tordifferenz (-15 statt +48).
Am 28. Januar hat der SCB Head Coach Kari Jalonen freigestellt, obwohl er mit dem Finnen an der Bande in den letzten drei Jahren dreimal die Qualifikation und zweimal den Titel gewonnen hat. Der erhoffte Turnaround hat bis jetzt aber auch unter „Feuerwehrmann“ Hans Kossmann nicht stattgefunden. Zwei Niederlagen in Ambri und am Dienstag zu Hause gegen die ZSC Lions (3:4 n.V.) steht gerade mal ein knapper 3:2-Sieg gegen die SCL Tigers gegenüber. Das Heimspiel gegen den EVZ ist für den grössten Klub der Schweiz deshalb von kapitaler Bedeutung.
Die Zuger sind auf einen wilden und zu allem entschlossenen Gegner gefasst. Sie erinnern sich bestimmt auch noch an das letzte Spiel in Bern, wo sie am Anfang überrannt wurden und nach 10:23 Minuten 0:3 im Rückstand lagen. Das Team von Dan Tangnes ist mittlerweile aber stabil genug, um auch das vierte Duell gegen die Berner gewinnen zu können. Das haben die Mannschaft mit dem ungefährdeten 3:0-Heimsieg gegen Lausanne und der ex-Berner Leonardo Genoni mit seinem vierten Shutout gerade am Dienstag wieder deutlich unterstrichen.