Am Donnerstag empfängt der EVZ den wieder erwachten SC Bern in der BOSSARD Arena.
Mit dem 29. Saisonsieg, dem fünften nach Verlängerung, festigte der EVZ am Dienstag in Genf seine führende Position in der Liga und vergrösserte den Vorsprung an der Tabellenspitze auf 12 Punkte. Den Gamewinner beim hochverdienten 4:3-Auswärtssieg in Genf erzielte Lino Martschini nach 62:38 Minuten mit einem seiner gefürchteten Gewaltsschüsse – sein drittes Saisontor neben 17 Torvorlagen, das TV-Experte Christian Weber im SRF-Sportstudio fast ehrfürchtig kommentierte: „Ein wunderschönes Tor, das ich ihm von Herzen gönne. Wenn auch er wieder an die Leistung vom letzten Jahr herankommt, dann oha, dann wird Zug extrem schwierig zu schlagen sein!“
Das gilt wohl auch für den nächsten Gegner SC Bern, obwohl der schlafende Riese nach dem verpatzten Saisonstart wieder erwacht ist: Der immer noch amtierende Meister hat die letzten drei Partien in Ambri (4:1), zu Hause gegen Lausanne (6:5 n.V.) und bei den SCL Tigers (4:2) gewonnen und sich nach Verlustpunkten vom letzten Platz auf einen Pre-Playoff-Platz vorgearbeitet. Dass Ambri (10.) und die Lakers (9.) in der aktuellen Tabelle noch vor dem SCB (11.) liegen, hat mit der Anzahl Spiele zu tun: Die Berner haben fünf Partien weniger ausgetragen als die Tessiner und neun weniger als die St. Galler.
Der Berner Aufschwung fällt zusammen mit der Verpflichtung (bis 2023) ihres früheren Topscorers Cory Conacher. Der 31-jährige Kanadier kehrte am 16. Februar von Liga-Konkurrent Lausanne zum SCB zurück, mit dem er in der Saison 2015/16 den Titel gewann und mit 61 Punkten in 62 Spielen als bester Scorer der Liga brillierte. In seinem Windschatten ist auch der Schwede Jesper Olofsson (28) aufgeblüht. Der von Färjestad gekommene Flügelstürmer erzielte in den letzten drei Spielen wie Conacher sechs Scorerpunkte. Sein Landsmann Ted Brithén, der beim 2:1-Sieg in Zug am 3. Dezember das entscheidende Tor in der Verlängerung erzielte, ist am 13. Februar aus familiären Gründen wieder zu seinem letztjährigen Arbeitgeber Rögle BK zurückgekehrt.
Der SCB hat zuletzt dreimal hintereinander gewonnen, der EVZ sogar fünfmal. Der Auftritt am Dienstag in Genf war so dominant wie drei Tage zuvor beim 7:2-Sieg in Davos. Das Schussverhältnis von 61:25 zeigt, dass der Leader das Spiel schon in der regulären Spielzeit zu seinen Gunsten hätte entscheiden müssen. Dennoch war es eine Machtdemonstration der Zentralschweizer, bei denen Justin Abdelkader bei seinem Einstand eine solide Leistung zeigte. Dass in Spielen gegen Bern immer Vorsicht und volle Konzentration gefordert sind, wissen alle Zuger Spieler, die schon länger dabei sind: Von den letzten 15 Heimspielen gegen den SCB hat der EVZ nur sechs gewonnen!