Gehen wir davon aus, dass in Ängelholm, dem Wohnsitz von EVZ Head Coach Dan Tangnes, alles mit rechten Dingen zu und hergeht. Dann gewinnt Rögle auch das Heimspiel gegen den punktelosen Aussenseiter SønderjyskE Vojens und qualifiziert sich als Sieger der Gruppe D für den Achtelfinal.

In diesem Fall ist auch die Ausgangslage für den EVZ klar: Nach dem hart erkämpften 4:3-Auswärtssieg am Dienstag vor einer Woche brauchen die Zuger im Heimspiel gegen Red Bull München ein Unentschieden nach 60 Minuten, um als Gruppenzweiter den Sprung in die K.o.-Phase zu schaffen. An diesem Verdikt würde sich auch bei einem Sieg der Deutschen nach Verlängerung oder Penaltyschiessen nichts ändern. Dann hätten beide Mannschaften zwar gleich viele Punkte (11), aber die Zuger dank mehr Punkten aus den Direktbegegnungen (4:2) die Nase vorn.

Doch aufgepasst: Genau diese Überlegungen hat man sich in Zug auch im Achtelfinal 2018/19 gemacht. Auch damals hatten die Zentralschweizer nach einem Auswärtssieg in München (3:2) die Vorteile auf ihrer Seite und verpassten danach mit einer 0:2-Heimniederlage den Sprung in den Viertelfinal. Der EVZ hatte zwar mehr Chancen und Spielanteile, aber ins Tor trafen nur die Gäste – eine Partie, die auch Münchens ewiger Trainer Don Jackson (seit 2014) nicht vergessen hat und seinen Spielern als Mutmacher in Erinnerung rufen wird: «Zug hatte damals einen besseren Tag erwischt, doch wir hatten einen unbezwingbaren Danny aus den Birken zwischen den Pfosten.»

In München war es genau dieser Danny aus den Birken, der den Gästen aus der Schweiz mit einem Patzer kurz vor Schluss den 4:3-Siegestreffer ermöglichte. Im seither einzigen Meisterschaftsspiel zeigten sich die Münchner am letzten Freitag gut erholt von der Niederlage gegen den EVZ: Mit einem ungefährdeten 6:3-Auswärtssieg bei Doug Sheddens Ingolstadt festigte der dreifache Deutsche Meister (2016, 2017, 2018) die Tabellenführung in der DEL. Bei den bisherigen fünf CHL-Teilnahmen hat sich Red Bull München immer für die K.-o.-Runde qualifiziert. Frank Mauer, einer der beiden Torschützen beim 2:0-Sieg am 18. November 2018 in Zug, hofft auf eine Fortsetzung dieser Serie: „Am Mittwoch müssen wir drei Punkte holen - ich erwarte ein schnelles und intensives Spiel auf Augenhöhe.»

EVZ Sportchef Reto Kläy verschwendet keine Gedanken daran, dass ein Unentschieden nach 60 Minuten reichen sollte. «Wir müssen mit dem unbedingten Siegeswillen in dieses Spiel gehen, es wird auch nach dem Auswärtssieg kein Selbstläufer. Aber wenn wir mit der gleichen Leidenschaft und Intensität wie in München ans Werk gehen, haben wir gute Chancen, unser Ziel zu erreichen.»