Im 3. Playoff-Halbfinal gastiert der EVZ am Dienstagabend (20.00 Uhr) wieder in Genf.
Mit dem 3:1-Heimsieg am Sonntag haben die Zuger die Best-of-7-Serie gegen den Sieger der Qualifikation zum 1:1 ausgeglichen und so richtig lanciert. Im dritten Duell vom Dienstag hat der Meister den für die Final-Qualifikation notwendigen Auswärtssieg im Visier!
Genf ist ein schwieriges Pflaster, aber der EVZ hat von den letzten fünf Partien in der Patinoire Les Vernets immerhin drei gewonnen: je eine in den beiden letzten Qualifikationsrunden und die einzige im Playoff-Final 2021. Auch bei der 1:3-Niederlage im ersten Halbfinalspiel am vergangenen Freitag durfte er lange Zeit auf ein positives Ergebnis hoffen. Nach zwei guten Dritteln führte er nicht unverdient mit 1:0, ehe er den Genfern mit einem passiven Start ins letzte Drittel die Wende ermöglichte.
Dass sie nicht zweimal denselben Fehler machen will, hat die Mannschaft von Dan Tangnes in Spiel 2 gezeigt. Nach einem Startfurioso, in dem der Gegner kaum zum Atmen kam, zog es die hohe Kadenz bis zum Schlusspfiff durch und machte den Genfern klar, was sie in der Fortsetzung der Serie erwartet: ein EVZ, der trotz 19 Punkten weniger und sechs Niederlagen mehr in der Qualifikation auf Augenhöhe spielt, der immer kompakter und defensiv solider auftritt, nur wenig zulässt, nicht von den Ausländern oder einer Sturmlinie abhängig ist - und sich auf einen überragenden Torhüter verlassen kann. Der einzige Genfer Treffer am Sonntag fiel in Überzahl und nach einem für die Zuger unglücklichen Ablenker vom Schlittschuh von Dominik Schlumpf auf den Stock von Linus Omark.
Für die offensiven Highlights waren in den ersten beiden Spielen die zweifachen Torschützen Lino Martschini und Linus Omark besorgt. Der EVZ Stürmer unterstrich seine Entschlossenheit und Torgefährlichkeit mit zwei Kunsttoren, der schwedische Filigrantechniker zeigte, dass er in jeder Situation sofort den Abschluss sucht. Allzu viele Powerplaychancen sollte man ihm und seinen Teamkollegen nicht offerieren, auch wenn das Penaltykilling funktioniert und in sechs Unterzahl-Situationen erst einen Gegentreffer zugelassen hat.
Dass die Zuger mit ihrem aggressiven Forechecking und physischen Tempospiel auch an den gegnerischen Nerven zehren, zeigten einige unsportliche Reaktionen – unter anderem vom sonst besonnenen Steuermann Henrik Tömmernes, der das Eis am Sonntag wie seine ausländischen Kollegen Daniel Winnik, Sami Vatanen und Valtteri Filppula mit einer ungewohnten Minus-2-Bilanz verlassen musste. Wer die Emotionen besser im Griff hat und weniger Fehler macht, wird auch in den nächsten Spielen entscheidend sein.