Der EVZ startet am Mittwoch (20.00 Uhr) in Rapperswil in die Playoff-Viertelfinalserie gegen die Lakers.
"Für Zug ist der Meisterzug abgefahren", titelte der „Blick“ am Montag. Die TV-Experten sind sich mehr oder weniger einig: "Der EVZ muss als Meister abdanken.“ So viel zu den Prognosen. Wie die Realität aussieht, werden wir in den nächsten 6-7 Wochen erfahren. Im grossen Saisonfinale, den Playoffs, die heute Dienstag mit den ersten beiden Viertelfinalspielen beginnen und spätestens am 27. April mit dem 7. Finalspiel zu Ende gehen.
Den Zugern kann es nur recht sein, wenn sie nach einer durchzogenen National League-Saison nicht mehr als Favoriten gehandelt werden. Auch nicht in der Viertelfinalserie gegen die Rapperswil-Jona Lakers, die am Mittwoch mit Heimvorteil für den Gegner in der St. Galler Kantonalbank Arena beginnt. Die Lakers sind das Überraschungsteam der letzten beiden Saisons und unter Trainer Stefan Hedlund zu einem Spitzenteam gereift. Nach dem vierten Platz im Vorjahr steigerten sich die Ostschweizer in der Qualifikation sogar auf Platz 3. Sie haben in der Regular Season im Vergleich zu den Zugern mehr Tore pro Spiel erzielt (3,52 zu 3,17), weniger Tore pro Spiel erhalten (2,26 zu 2,96), das bessere Boxplay (81,65 % zu 72,73 %), den Stammgoalie mit der besseren Save-Quote (Melvin Nyffeler 91,49 %, Leonardo Genoni 89,90 %) und stellen mit ihrem überragenden Spielmacher Roman Cervenka den MVP und Topscorer der Liga. 59 Scorerpunkte hat der 37-jährige Tscheche erzielt, obwohl er nur 43 von 52 Spielen bestritten hat – das ergibt einen Schnitt von 1,37 Punkten pro Spiel! Trotzdem sind die die Lakers ebenso wenig wie die Zuger nur vom ausländischen Personal abhängig: mit 37,43 % haben sie den kleinsten Anteil an Ausländertoren in der Liga, der EVZ mit 40,37 % den zweitkleinsten.
Zum ersten Mal seit der Saison 2009/10 hat der EVZ im Playoff-Viertelfinal den Heimvorteil nicht auf seiner Seite. Mit Ausnahme der Saison 2013/14 (10. Rang Qualifikation, 2. Rang Abstiegsrunde) beendete er die Regular Season immer unter den Top 4. Trotzdem spricht auch in diesem Jahr einiges für den Titelverteidiger. Zum Beispiel die wiedergefundene Meisterform, wie die Rangliste der letzten zehn Qualifikationsrunden-Spiele zeigt: 1. Biel 10/23. 2. EVZ 10/21. 3. Lakers 10/19. Oder die Erfahrung: Die Zuger sind von allen acht Viertelfinalisten das Team mit den meisten Playoff-Spielen (1. EVZ 1‘202. 8. Lakers 487) – und vor allem: sie wissen, wie man Meister wird! Das Gros der Mannschaft hat die Meisterfeiern 2021 und 2022 miterlebt, Jan Kovar ist bereits fünfmal Meister geworden, Playoff-Held Leonardo Genoni sogar siebenmal. Wenn Roman Cervenka der König der Regular Season ist, so ist Jan Kovar der König der Playoffs: Bei den letzten beiden Titeln legte er als Topscorer und MVP der Playoffs die Basis für den EVZ Triumph. Und während die Zuger noch die Gedanken an die triumphale Wende vom 0:3 zum 4:3 im Playoff-Final gegen die ZSC Lions abrufen können, müssen die Rapperswiler eine bittere Erfahrung aus dem Kopf verdrängen: Vor einem Jahr scheiterten sie im Playoff-Viertelfinal trotz einer 3:0-Führung gegen den HC Davos mit 3:4.
Im Saisonvergleich zwischen dem EVZ und den Lakers steht es 2:2 nach Siegen und 7:5 für den EVZ nach Punkten. Die Resultate: EVZ-Lakers 3:0, Lakers-EVZ 1:2, EVZ-Lakers 3:4 n.P., Lakers-EVZ 3:0.
In den Playoffs treffen die beiden Mannschaften zum 6. Mal aufeinander. In dieser Statistik führt der EVZ mit 4:1-Siegen (in Klammern die Platzierung nach der Regular Season):
Halbfinal 2020/21: EVZ (1.) – Lakers (10.) 3:1.
Viertelfinal 2006/07: EVZ (3.) – Lakers (6.) 4:3.
Viertelfinal 2005/06: Rapperswil (4.) – EVZ (5.) 4:3.
Viertelfinal 1997/98: EVZ (1.) – Rapperswil (8.) 4:3.
Viertelfinal 1996/97: EVZ (2.) – Rapperswil (7.) 3:0.