Im zweiten Playoff-Viertelfinal gastiert der EVZ am Sonntagabend (20.00 Uhr) in Lugano.
Nach dem 2:1-Heimsieg nach Verlängerung am Freitag in der BOSSARD Arena liegen die Zuger in der Best-of-7-Serie mit 1:0 in Führung, doch auch die Tessiner dürften nach dem knapp verlorenen Playoff-Auftakt eine gute Portion Mut und Selbstvertrauen auf die Rückreise mitgenommen haben. Das Team von Chris McSorley begegnete dem Meister auf Augenhöhe, hatte ebenfalls Chancen auf den Sieg und zeigte mit Kampfkraft, Entschlossenheit und Biss, warum es in den Pre-Playoffs die favorisierten Genfer aus dem Gleichgewicht bringen konnte. „Wir wollen am Sonntag zeigen, dass wir bei fünf gegen fünf Spieler auf dem Eis die bessere Mannschaft sind“, formulierte der kanadische Head Coach nach Spielschluss gegenüber den Medienvertretern schon mal eine Kampfansage. „Wenn wir mit der gleichen Mentalität ans Werk gehen, kommt es gut“, gab Aggressiv-Leader Justin Abdelkader zu Protokoll und machte klar, dass er seinen ehemaligen Teamkollegen mit seiner aufsässigen Spielweise auch in den kommenden Spielen auf die Nerven gehen will: „Ich werde weiterhin hart spielen und versuchen, meiner Mannschaft dadurch Energie zu geben. Das ist mein Spiel, und das werde ich für niemanden ändern!“
Mit dem ersten Playoff-Sieg hat der EVZ am Freitag das übergeordnete Ziel erreicht. Es war nicht einfach für den Meister, nach zwei Wochen Pause und fünf Niederlagen zum Abschluss der Regular Season den Rhythmus zu finden und der Favoritenrolle gerecht zu werden. Doch er konnte sich auf drei seiner Stärken verlassen: Auf das effektivste Unterzahlspiel der Liga, auf die Torgefährlichkeit der Paradelinie mit den Torschützen Grégory Hofmann und Dario Simion sowie auf die einmal mehr grossartige Abwehrleistung von Leonardo Genoni, der mehrmals einen Rückstand verhinderte. „Lugano war im letzten Drittel besser und hat verdient ausgeglichen“, musste auch Dan Tangnes anerkennen. „Dass wir in der Overtime doch noch den Sieg holen konnten, ist ein Zeichen von Charakter und Selbstvertrauen und gibt uns Motivation und Energie für die Fortsetzung der Serie!“
Zum 17. Mal mussten die Zuger am Freitag in eine Verlängerung oder ins Penaltyschiessen, zum 13. Mal gingen sie danach als Sieger vom Eis. Und noch eine andere Statistik spricht am Sonntag für den Gast aus der Zentralschweiz: Von den letzten neun Heimspielen gegen den EVZ hat Lugano sieben verloren und keines in der regulären Spielzeit gewonnen. Für eine Fortsetzung dieser Erfolgsserie braucht es aber nicht nur von der Paradelinie, sondern auch von den anderen drei Blöcken matchentscheidende Impulse.