Mit einem Heimsieg gegen die ZSC Lions will der EVZ am Mittwoch in der ausverkauften BOSSARD Arena den Rückstand in der Finalserie auf 2:3 verkürzen.
Zugegeben, die ZSC Lions sind immer noch am Drücker. Den Zürchern bleiben auch nach der 1:4-Heimniederlage drei Matchpucks für den 10. Meistertitel. Aber sie werden das 5. Finalspiel mit gemischten Gefühlen in Angriff nehmen. Weil sie sich an einen EVZ erinnern, der am Montag in der Höhle der Löwen die bisher beste Leistung in den Playoffs zeigte. Der trotz drei unglücklichen Niederlagen von der ersten Minute an keine Zweifel offen liess, dass er den Glauben an die Titelverteidigung nicht aufgeben hat. Der trotz des frühen Rückstands nie den Faden verloren hat und endlich den Fluch des Schlussdrittels besiegte: 6:0 für die Zürcher lautete das Gesamtscore der letzten 20 Minuten nach den ersten drei Partien, 2:0 für die Zuger im Spiel Nummer 4. „Das Team hat mentale Stärke gezeigt, ich sehe viel Selbstvertrauen und keine Zweifel in dieser Gruppe“, freute sich Head Coach Dan Tangnes.
Noch ist der Weg zur möglichen Titelverteidigung weit, sehr weit sogar. Aber die Spannung in der packenden und hochstehenden Serie ist zurück. Und mit Leistungen wie am Montag ist dem amtierenden Meister noch mehr zuzutrauen - selbst die in einem Playoff-Final noch nie dagewesene Wende vom 0:3 zum 4:3! Yannick Zehnder, der auch im letzten Spiel zu den Antreibern seines Teams gehörte und den fünften Playoff-Treffer erzielte, deutet es an: „Es war unser grosses Ziel, die Serie wieder nach Hause zu unseren Fans zu bringen. Jetzt wollen wir den ersten Heimsieg holen - und dann schauen wir mal, was passiert!“
Die Erlösung über den ersten Sieg im vierten Anlauf war riesig. Doch die Zuger tun gut daran, Konzentration und Disziplin ebenso hochzuhalten wie das zuletzt gezeigte Tempo. Die ZSC Lions wirkten am Montag angesichts der möglichen Meisterfeier am Sechseläuten-Tag phasenweise gehemmt, machten mehr Fehler in den bisherigen Spielen und werden am Mittwoch bestimmt eine positive Reaktion zeigen wollen. Chris Baltisberger spricht angesichts der Schussstatistik von 21:39 zugunsten der Gäste vom gleichen Rezept, mit dem die Zuger am Montag das Wettkampfglück auf ihre Seite zwangen: „Wir müssen für mehr Druck und Gefahr vor dem gegnerischen Goalie sorgen!“ Auch Routinier Simon Bodenmann, zweifacher Meister mit dem SC Bern 2016 und 2017, suchte die Gründe für die erste Niederlage nach neun Playoff-Siegen in Serie in den eigenen Reihen: „Wir haben nicht mehr so gut gespielt wie in den ersten drei Spielen und zu viele Fehler gemacht. Aber wir führen immer noch 3:1 und haben alle Trümpfe in der Hand!“
Die von den EVZ Coaches vorgenommenen Änderungen in der Startaufstellung und Rochaden während des Spiels haben eine positive Wirkung gezeigt, am Winning Team vom Montag dürfte es keine Veränderungen geben. In der Abwehr steht Claudio Cadonau wieder zur Verfügung. Der Verteidiger hat seine zwei Spielsperren abgesessen.