Der EVZ gastiert am Dienstag (19.45 Uhr) beim HC Davos.
Eishockey im September. Das ist die Zeit, in der sich die meisten Teams auf der Suche nach Konstanz und Stabilität befinden und die Rangliste noch keine aussagekräftigen Konturen besitzt. Das gilt auch für den EVZ, der beim erwarteten Heimsieg am Samstag gegen Aussenseiter Ajoie (4:3) erneut Mühe bekundete, ins Spiel zu kommen und bis zuletzt um die drei budgetierten Punkte zittern musste. Dennoch: Der Meister hat Fahrt aufgenommen und mit dem ersten 6-Punkte-Weekend eine deutliche Reaktion auf die erste Saisonniederlage gegen Genf (2:5) gezeigt.
Fahrt aufgenommen hat am Wochenende auch der HC Davos. Nach drei unglücklichen Niederlagen im Penaltyschiessen deklassierten die Bündner am Freitag Aufsteiger Kloten mit 7:0 und holten sich im vierten Anlauf den ersten Saisonsieg. Der unverwüstliche, inzwischen 39-jährige Captain Andres Ambühl überzeugte (wie Dennis Rasmussen) als zweifacher Torschütze, der letztjährige und aktuelle Topscorer Matej Stransky mit vier Scorerpunkten, Torhüter Sandro Aeschlimann mit dem ersten Saison-Shutout. Neben dem EHC Biel ist der HCD die einzige Mannschaft, die in der regulären Spielzeit noch kein Spiel verloren hat.
Als Fünfter der Regular Season qualifizierte sich der Rekordmeister in der letzten Saison direkt für die Playoffs und scheiterte im Playoff-Halbfinal am EVZ. Das klare 0:4-Verdikt trotz heftiger Gegenwehr liegt dem Team von Christian Wohlwend heute noch auf dem Magen. Entsprechend gross ist die Motivation vor dem ersten Saisonduell gegen den Titelverteidiger. Wie seinem Gegenüber Dan Tangnes steht auch dem HCD-Coach ein starkes Ausländer-Sextett zur Verfügung. Zu Magnus Nygren, Matej Stransky und Dennis Rasmussen ist ein hochkarätiges Schweden-Trio dazugestossen: Verteidiger Klas Dahlbeck und Stürmer Joakim Nordström von ZSKA Moskau und Stürmer Leon Bristedt vom schwedischen Champions Hockey League-Gewinner Rögle Ängelholm. Mit Verteidiger Michael Fora von Ambri konnte auch ein namhafter Schweizer Zuzug vermeldet werden.
Nach seinen drei Treffern gegen Fribourg und Ajoie trägt Lino Martschini in Davos den Goldhelm des Topscorers beim EVZ. Wie er haben auch Jan Kovar, mit zwei Toren und einem Assist der Best Player gegen Ajoie, und Brian O’Neill nach vier Spielen sechs Scorerpunkte auf dem Konto. Die Zuger reisen mit viel Selbstvertrauen und positiven Erinnerungen nach Davos. Von den letzten elf Gastspielen im Bündnerland haben sie nicht weniger als neun gewonnen! Aber eben: Was sind Papierform, Ranglisten und Statistiken wert, wenn es noch September ist?