Der Playoff-Viertelfinal zwischen dem EVZ und den Rapperswil-Jona Lakers ist auch das Duell der beiden tschechischen Ausnahmekönner Jan Kovar und Roman Cervenka.
Eishockey ist ein Mannschaftssport. Titel gewinnen die Spieler mit den besten Teams und nicht die Teams mit den besten Spielern, so sagt es eine alte Sportler-Weisheit. Die bessere Mannschaftsleistung, die bessere Verteilung der Kräfte über alle vier Linien, die grössere Ausgeglichenheit und Tiefe im Kader – diese Faktoren werden auch im Playoff-Duell zwischen dem Meister und dem Herausforderer vom oberen Zürichsee eine entscheidende Rolle spielen. Zumal der Teamgedanke bei beiden Trainern im Fokus steht.
Dennoch gilt es zwei Spieler hervorzuheben, die das Spiel ihrer Mannschaft prägen wie niemand sonst auf Schweizer Eis: Die beiden tschechischen Captains Jan Kovar und Roman Cervenka!
Roman Cervenka ist der König der Regular Season. Zum zweiten Mal hintereinander wurde der bei Slavia Prag gross gewordene Center als Topscorer (59 Punkte) und MVP der Regular Season ausgezeichnet. Erstaunlich: Den Titel des Topscorers holte sich der Lakers-Stürmer, obwohl er wegen Verletzungen nur 43 von 52 Partien bestreiten konnte. Entsprechend hoch ist mit 1,34 sein Punkteschnitt pro Spiel. Cervenka kam auf die Saison 2019/20 von den ZSC Lions zu den Lakers und liefert auch im hohen Alter von 37 Jahren Topleistungen ab. Mit Slavia Prag in der tschechischen Extraliga (2008) und St. Petersburg in der russischen KHL (2015) holte er bisher zwei Meistertitel, mit Tschechien gewann er 2010 die WM-Goldmedaille. Sein Vertrag bei den Lakers läuft bis 2024.
Jan Kovar ist der König der Playoffs. Der 32-jährige Stürmer wechselte 2019 vom KHL-Klub Magnitogorsk in die Zentralschweiz und ist seither der Antreiber und Steuermann des EVZ Spiels. Übersicht und Spielintelligenz: Extraklasse! EVZ Sportchef Reto Kläy zollt beiden Spielern grossen Respekt und erklärt, was seinen Schützling auszeichnet: «Es sind zwei Ausnahmekönner mit aussergewöhnlichen spielerischen Qualitäten. Unglaublich, wie sie konstant auf hohem Niveau spielen. Jan ist immer da, wenn es ihn braucht, und liefert im entscheidenden Moment seine beste Leistung ab!»
Den Beweis dafür findet man in seinem Palmarès: Nach dem Titel des Liga-Topscorers 2021 (63 Punkte, 1,21 pro Spiel) gewann Jan Kovar in den letzten beiden Jahren mit einem Punkteschnitt von 1,15 (2021) und 1,40 (2022) die Topscorer-Wertung in den Playoffs, wurde zweimal Meister und zweimal als MVP der Playoffs ausgezeichnet. Mit Pilsen in der tschechischen Extraliga (2013), Magnitogorsk in der russischen KHL (2014 und 2016) und dem EVZ (2021 und 2022) konnte er bereits fünfmal den Meisterpokal in die Höhe stemmen. Sein Vertrag beim EVZ läuft bis 2025.
Neben dem Stock setzen die beiden langjährigen Teamkollegen in der tschechischen Nationalmannschaft auch ihren Körper ein. Das zeigt ein Blick auf die teaminterne Strafenliste: Jan Kovar (30 Strafminuten) liegt bei den Zugern hinter Justin Abdelkader (41) und Livio Stadler (29) auf Platz 3, Roman Cervenka (60) bei den Lakers hinter Jeremy Wick (72) auf Platz 2!
In der Saisonbilanz zwischen den beiden Viertelfinalisten steht es 2:2 nach Siegen und 7:5 für den EVZ nach Punkten. In den Playoffs sind der EVZ und die Lakers bisher fünfmal aufeinandergetroffen, in dieser Statistik führt der EVZ mit 4:1:
Halbfinal 2020/21: EVZ (1.) – Lakers (10.) 3:1
Viertelfinal 2006/07: EVZ (3.) – Lakers (6.) 4:3
Viertelfinal 2005/06: Rapperswil (4.) – EVZ (5.) 4:3
Viertelfinal 1997/98: EVZ (1.) – Rapperswil (8.) 4:3
Viertelfinal 1996/97: EVZ (2.) – Rapperswil (7.) 3:0