Der Powerstürmer - Ken Yaremchuk kam im Oktober 1990 von Asiago aus dem Niemandsland der italienischen Liga nach Zug und wurde zum Glücksfall für den EVZ.
Der unerschrockene Powerstürmer und brandgefährliche Scorer spielte sich blitzartig ins Rampenlicht und erhielt vom EVZ sofort einen Mehrjahresvertrag. Von 1991 bis 1996 war Ken Yaremchuk im Hertistadion der Publikumsliebling und unbestrittene König auf dem Eis. Wenn der EVZ-Powerstürmer mit der Nummer 13 seinen Turbo zündete, zitterten die gegnerischen Verteidiger. Sein unorthodoxer Laufstil, seine überraschenden Finten, seine schwer auszurechnende Stocktechnik und seine kernigen Checks wurden auf dem Schweizer Eis zu einem Markenzeichen. Ganz von ungefähr kamen seine starken Leistungen allerdings nicht. Ken Yaremchuk war 1982 von Chicago in der ersten Runde gedraftet worden und hatte bei seinem Wechsel nach Europa immerhin 266 NHL-Einsätze hinter sich.
1995 schien sein Traum vom Meistertitel mit dem EVZ in Erfüllung zu gehen, doch die Zuger scheiterten im Playoff-Final an Kloten. Bis zu seinem Abschiedsspiel am 29. Februar 1996, im fünften Playoff-Viertelfinal gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber Davos, erzielte Ken Yaremchuk in 220 Spielen 128 Tore, 194 Assists und 322 Scorerpunkte für den EVZ. Der Abschied verlief nicht ohne Nebengeräusche: Der Kanadier wäre gerne geblieben, aber die Lohnkürzung im neuen Vertrag, den ihm der Klub offerierte, wollte er nicht akzeptieren. „Der Trennung war schon hart“, gibt er heute zu. „Und noch viel härter war es, dass ich zwei Jahre später im Davoser Dress zusehen musste, wie der EVZ den Titel holt und nicht mehr dabei war.“ Da nützten selbst seine 67 Scorerpunkte nichts, die er in der Zuger Meistersaison für den HCD erzielte. Der Kanadier hängte noch eine Saison in Rapperswil/Jona an und beendete 1999 im Alter von 35 Jahren seine Profikarriere.
Obwohl er den Höhepunkt in der Zuger Vereinsgeschichte verpasste, schwärmt er immer noch von seiner Zeit beim EVZ. Es war ja auch die erfolgreichste Zeit seiner Karriere, beruflich und privat. Seine Söhne Nolan (23) und Austin (21) kamen in Zug auf die Welt und treten vielleicht einmal in die sportlichen Fussstapfen ihres Vaters. Zurzeit spielen sie noch an der Grant MacEwan Universität in Edmonton, Austin als Verteidiger, Nolan als Stürmer. Gemäss Ken hat er den gleichen Stil wie sein Vater. Der EVZ-Held der Neunzigerjahre lebt mit seiner Familie in einem Haus ausserhalb von Edmonton und verdient seinen Lebensunterhalt mit Getränke- und Lebensmittelautomaten.
Anzahl Punkte | 322 |
Anzahl Tore | 128 |
Anzahl Assists | 194 |
Anzahl Spiele | 216 |