0:3 liegen die Zuger in der Halbfinalserie gegen den Sieger der Qualifikation zurück. 0:3 im Rückstand? Der Gedanke an die denkwürdige Finalserie der Saison 2021/22 drängt sich auf. Vier Siege reihten die entfesselten Zentralschweizer in der Folge aneinander und feierten nach 1998 und 2021 den dritten Titel in der Klubgeschichte. Viermal vermasselten sie den Zürchern die geplante Feier!
Rückblick in die Vergangenheit oder Erinnerungen an die Zukunft? Damals hatte der EVZ die Qualifikation gewonnen und war bei den ersten drei Final-Niederlagen mindestens ebenbürtig. Das Resultat hätte ebenso gut 3:0 statt 0:3 lauten können. Diesmal sind die ZSC Lions die Überflieger der Regular Season und liegen nach drei Siegen verdient in Führung. Sie haben mit der Sturmlinie um den siebenfachen Torschützen Derek Grant und der NHL-erprobten Abwehr um Simon Hrubec, den statistisch besten Playoff-Torhüter (Save-Quote 94.85 %), das breitere Team und die dominierenden Spieler auf dem Eis. ZSC-Topscorer ist Sven Andrighetto (1 Tor/9 Assists/10 Scorerpunkte), der im letzten Spiel in Zug sein erstes Playoff-Tor erzielte.
Dennoch ist den Zugern, die einen unberechenbaren Sniper wie den verletzten Grégory Hofmann schmerzlich vermissen, der erste Playoff-Sieg gegen die Zürcher zuzutrauen. Beim ersten 5:2 in der Swiss Life Arena waren sie noch ein selbstsicheres Team auf Augenhöhe und hatten bis zur unglücklichen 5-Minuten-Strafe gegen den dreifachen Playoff-Torschützen Niklas Hansson die besseren Chancen. Das erste Heimspiel, das mit einer bitteren 0:1-Niederlage endete, hätte ebenso gut zu ihren Gunsten ausgehen können. Die ersten zwei Niederlagen kamen nach harten und zum Teil zweifelhaften Strafen zustande. Auch beim 5:2 am Samstag wurde es nach dem glücklichen Powerplay-Führungstreffer für die Zürcher nochmals eng. Die letzten zwei Treffer zum 4:2 und 5:2 fielen in das leere Zuger Tor, das der wie Simon Hrubec ausgezeichnete Leonardo Genoni (Save-Quote in den Playoffs: 93.33 %) zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte.