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Eder, Michaelis und Kahun auf dem Radar

Harold Kreis (65), EVZ Head Coach 2014 bis 2018, richtet sein Augenmerk als Bundestrainer von Deutschland auch auf die WM-Kandidaten in der Schweiz. Beim Playoff-Duell EVZ-SCB hat er gleich ein Trio im Visier.

Das war auch der Grund, warum Harold Kreis zusammen mit DEB-Sportdirektor Christian Künast am 23. Februar die Partie EVZ-SC Bern verfolgte. «Man hat nicht oft die Gelegenheit, mit drei Spielern gleichzeitig zu sprechen», meinte der inzwischen 65-jährige Deutschkanadier, der am 29. Januar 2023 die Nationalmannschaft von Deutschland übernommen und an der WM in Lettland und Finnland als Gruppenvierter überraschend in den Final (2:5-Niederlage gegen Kanada) geführt hat. Den 3:1-Viertelfinalsieg gegen die Schweiz, den Sieger der anderen Gruppe, betrachtet man im deutschen Eishockey mittlerweile als Selbstverständlichkeit.

 

Die Gespräche nach Spielschluss in den Katakomben der BOSSARD Arena waren für Harold Kreis wichtiger als das Geschehen auf dem Eis. Der 4:1-Auswärtssieg des SCB bildet für ihn keine Grundlage für ein schlüssiges Urteil: «Nach 39 Minuten stand es 1:1, die Partie war ausgeglichen und offen. Die Berner hatten insgesamt mehr Glück im Abschluss», meinte er nur.

 

Tatsache ist, dass die Zuger Marc Michaelis und Andreas Eder sowie der Berner Dominik Kahun zu den WM-Kandidaten zählen, die der Bundestrainer auf dem Rader hat. Sicher rechnet er mit Dominik Kahun. Der 28-jährige SCB-Stürmer, der zwischen 2018 und 2021 für Chicago, Pittsburgh, Buffalo und Edmonton 188 NHL-Spiele (83 Punkte) bestritten hat, ist seit der WM 2016 regelmässig dabei. In seiner dritten Berner Saison wurde er mit 50 Punkten (15 Tore/35 Assists) gerade zum zweiten Mal Top Scorer seines Teams.

«ZWEI ERFAHRENE TEAMS, DIE IHR BESTES EISHOCKEY ABRUFEN WERDEN!»

Der gleichaltrige Marc Michaelis trug beim EVZ in der ersten Saisonhälfte mehrmals den Goldhelm des Top Scorers, vermochte sich in der Niederlagenserie am Ende der Qualifikationsrunde aber nicht mehr zu profilieren. 37 Scorerpunkte in 50 Spielen, nur vier Punkte weniger als EVZ Top Scorer Lino Martschini – das muss man allerdings erst einmal machen! Michaelis verpasste die «Silber-WM» wegen seiner bekannten Verletzung, hat sich aber mit guten Leistungen beim siegreichen Deutschland-Cup 2023 (zwei Scorerpunkte) bei Harold Kreis empfohlen. Andreas Eder, ein Jahr jünger als Kahun und Michaelis, hatte 2021 seinen ersten WM-Einsatz, war aber seither nicht mehr dabei. Der dreifache DEL-Meister mit München dürfte es von diesem Trio am schwierigsten haben, ein Aufgebot für die WM 2024 in Tschechien zu ergattern.

 

«Mit Tobias Fohrler steht noch ein vierter Spier in der National League unter meiner Beobachtung», stellt Harold Kreis klar. Es war für ihn wichtig, mit dem 26-jährigen Ambri-Verteidiger nach der Sperre von vier Spielen zu sprechen. Tobias Fohrler, der den Deutschen und den Schweizer Pass besitzt, spielte im Nachwuchs von Mannheim und Köln, bevor er 2015 in den EVZ Nachwuchs wechselte. Seit der Saison 2019/20 verteidigt er in der Leventina. Seither wird er auch für die Nationalmannschaft aufgeboten, war aber noch an keiner WM dabei.

 

Einen nächsten Besuch in der Schweiz bezeichnet Harold Kreis als unwahrscheinlich. Als nächstes will er die Playoffs in der DEL verfolgen, danach kommen die entscheidenden Spiele mit deutscher Beteiligung in der NHL. Bei seiner Prognose für den Viertelfinal EVZ-SCB bleibt er diplomatisch: «Es sind zwei erfahrene Teams, die in den Playoffs das beste Eishockey abrufen werden!»

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