Liebe EVZ Familie
Ja, das Ausscheiden im Playoff-Halbfinal tut weh. Keine Chance auf den Final, sondern 0:4 Niederlagen gegen die ZSC Lions – das tut doppelt weh! Dass die Runde der letzten Vier für uns Endstation bedeutet hat, ist dagegen nicht ganz unerwartet gekommen, wenn wir die letzten drei Monate anschauen. In den Playoffs kann man nur dann weit kommen, wenn das Team von verletzungsbedingten Absenzen grösstenteils verschont bleibt und man mit viel Selbstvertrauen seine Bestleistung unter grossem Druck erreicht. Nichts von all dem ist eingetroffen.
Dass wir mit dem Erreichen des Halbfinals nicht zufrieden sind, ist klar. Es zeigt auch die hohen Ansprüche der 1. Mannschaft und unserer Organisation. Eigene Ansprüche, die auch in Zukunft hoch bleiben werden!
Zum Sport gehört dazu, dass nach der Saison in den Medien und im Umfeld über einen geurteilt wird. Viel Gelesenes empfinde ich als übertrieben negativ. Das Erreichen des Playoff-Halbfinals als Mittelmass zu bezeichnen, ist überheblich. Die letzten vier Meister heissen Zürich, Bern, Zug und Genf. Drei von diesen Teams haben im Jahr nach ihrem Titel nicht einmal die Playoffs erreicht. Der EVZ hingegen hat den Meistertitel zuerst erfolgreich verteidigt und stand danach zweimal im Halbfinal, in der Saison 2022/23 auch in der Champions Hockey League. Wenn also nach Meisterehren leider eine Baisse folgt, dann nehme ich unsere Baisse gerne an!
Die Gründe sind vielschichtig und wir nehmen uns die nötige Zeit, die letzte Saison zu analysieren und die richtigen Lehren daraus zu ziehen. Es gibt Faktoren, die wir nicht beeinflussen können. Verletzungen, private Schicksalsschläge von Spielern oder Wettkampfglück. Alle drei Faktoren haben sich in der letzten Saison gegen uns gerichtet. Und dann gibt es Faktoren, welche wir beeinflussen können und wo wir uns folglich auch zu verbessern anstreben. Klar ist, dass die Mannschaft wieder mehr gemäss unserer Identität auftreten muss und Elemente wie Grösse oder Härte in der Kaderplanung wieder mehr berücksichtigt werden müssen. Klar ist auch jetzt schon, dass wir die nächste Saison mit sieben Ausländern in Angriff nehmen. Während der Saison findet man keine Spieler mehr mit der von uns gewünschten Qualität.
Der 6. Titel der U20-Elit und die Bronzemedaille für die U17-Elit haben mich speziell gefreut. Beide sportlichen Auszeichnungen zeigen, dass auf der Leistungsebene im Nachwuchsbereich erfolgreich gearbeitet wird – herzliche Gratulation! Auch wenn es wichtiger ist, wie viele Spieler wir für eine Profikarriere entwickeln als wie viele Titel wir gewinnen, so sind solche Saisons doch ein unvergessliches Erlebnis für die Teams.
Das erste Jahr in unserem Women & Girls Programm hat meine Erwartungen übertroffen. Die erste Girls Hockeyschule Young Bulls nur für Mädchen ist erfolgreich gestartet, das Women’s Team hat den Cupfinal erst im Penaltyschiessen verloren und den angestrebten Aufstieg in die PostFinance Women’s League geschafft. Die Anzahl der Sponsoren und Zuschauer an ihren Heimspielen ist mehr als erfreulich. Jetzt sind wir dort, wo wir hingehören und von Anfang an hinwollten. Herzliche Gratulation an alle, die an diesen Erfolgen beteiligt sind!
Ich bedanke mich für Ihre Unterstützung für den EVZ während der ganzen Saison!
