Kloten ist das Überraschungsteam zum Saisonstart: Nach sechs Spielen liegen sie mit elf Punkten auf Rang 4, sind zuhause ungeschlagen. Wer die Flughafenstädter bereits vor der Saison abgeschrieben hatte und einen Platz in den Niederungen der Tabelle prophezeite, wird aktuell Lügen gestraft. Auch wenn erst ein Bruchteil der Saison gespielt ist und auch nur sechs Punkte den vierten vom 13. Platz trennen, so überzeugten die Zürcher Unterländer zum Auftakt unter Head Coach Lauri Marjamäki mit ihrer neu gefundenen Spielkultur. Der Finne wurde diesen Sommer verpflichtet und weist in seinem Palmares als Coach neben zwei Meistertiteln in der Liiga (FIN) auch eine WM-Silbermedaille und Olympia-Bronze mit der finnischen Nationalmannschaft vor.

Einen grossen Anteil am spätsommerlichen Erfolg der Klotener hat auch Goalie Ludovic Waeber. Die ehemalige Nummer 2 der ZSC Lions war im vergangenen Herbst zu seinem Nordamerika-Abenteuer aufgebrochen, kehrte nach einem herausfordernden Jahr aber wieder in die Heimat zurück. Zum Glück für den EHC Kloten: Waeber ist bei den Fliegern die klare Nummer 1 und erfüllte diese Rolle bisher mit Bravour. In vier Partien liess er nur sechs Schüsse passieren, weist hinter Stéphane Charlin (SCL Tigers) mit 95% die zweitbeste Abwehrquote auf. Notabene bei durchschnittlich über 30 Schüssen pro Spiel – kaum ein anderer Torhüter wurde bisher mit mehr Arbeit eingedeckt.

Für den zuletzt in der Chancenauswertung schwächelnden EVZ bedeutet dies, dass gegen Kloten und insbesondere deren Schlussmann noch öfter der Abschluss gesucht werden muss – und dies vor allem effizienter. «Wir investieren viel und nichts schaut dabei heraus. Wir müssen kaltblütiger sein», hiess es nach der schmerzlichen 2:6-Niederlage vom Samstag gegen den HCD unisono von Spielern und Coaches. 

Wem das bisher gut gelang, ist Mike Künzle. Der Zuger Neuzugang trägt am Dienstag erstmals den Flammenhelm. Mit vier Toren ist er bisher der erfolgreichste Torschütze beim EVZ – und mit einer Schusseffizienz von 57% auch der «fruchtbarste».