Nach der 1:6-Schmach am vergangenen Mittwochabend sinnt der EVZ in Bern auf Revanche. Nach nicht einmal fünf Minuten stand es bereits 3:0 für die Mutzen, Torhüter Tim Wolf musste dem 19-jährigen Santo Simmchen weichen, der zu seinem National League-Debüt kam. Die Fans in der BOSSARD Arena empfingen den jungen Goalie mit einem aufmunternden Applaus – es gibt wahrlich schönere Einstände, als mit 55 Minuten zu spielen schon mit einer Drei-Tore-Hypothek starten zu müssen.

Simmchen machte seine Arbeit gut, zeigte einige Big Saves, musste sich aber schlussendlich drei weitere Male bezwingen lassen. Das einzige Tor für den EVZ gelang bei Spielhälfte Fabrice Herzog. Die Leistung des gesamten Teams war «inakzeptabel», sagte Livio Stadler, der jüngst seinen Vertrag um drei Jahre verlängerte, nach dem Spiel.

Die Chance für eine erste Reaktion nutzen die Zuger bereits am Freitagabend, das Team war wie ausgewechselt. «Wir sind ready, spielen mit Wut im Bauch – und Lausanne ist müde vom Vorabend», zeigte sich Stürmer Fredrik Olofsson am Freitagmorgen zuversichtlich. Seine Prognose sollte sich bewahrheiten: Lausanne hatte sich mit einem 2:0-Sieg am Donnerstagabend die Tabellenführung von den ZSC Lions erobert, musste diese nach einem beherzten Auftritt der Zuger und einer 2:6-Niederlage aber wieder abgeben. Zwei der sechs Treffer gingen zudem auf das Konto des Schweden – seine ersten beiden Tore im Dress des EVZ! 

Nun bietet sich dem EVZ am Samstag auch die Chance auf eine Revanche gegen den SC Bern. Die Hauptstädter mussten am Freitag in Fribourg ins Penaltyschiessen und konnten im Zähringerderby nur einen Punkt sichern. Mit einem Spiel und zwei Punkten mehr stehen sie in der Tabelle auf Rang 4, zwei Plätze vor dem EVZ.